Solothurn mit dominantem Auftritt in der Innerschweiz
Mit einem unerwartet klaren 31:22-Erfolg setzt der TVS gegen Stans ein erstes Ausrufezeichen in dieser Saison. Vorne abgeklärt und variantenreich, hinten agil und bedacht liessen die Solothurner ihren Gegner zu keinem Zeitpunkt des Spiels eine Chance.
Wahrscheinlich noch mit der Wut im Bauch wegen der verlorenen zwei Punkte in der Ostschweiz bei Gossau zündeten die Ambassadoren ein regelrechtes Startfeuerwerk. Die Verteidigung schien praktisch unüberwindbar. Der agile Jonas Kalt, vorgestellt in der 5-1-Deckung, mit Hilfe seiner Nebenleute, zwangen die Stanser Angriffsachse um den wirbligen Brasilianer Skrebsky und den wurfstarken Achermann zu mehreren Ballverlüsten in den Startminuten.
Sämtliche Stanser Angriffsversuche wurden von Beginn weg von der Solothurner Mauer zunichte gemacht. Und sickerte mal ein Ball durch ebendiese Mauer durch, stand da noch ein bestens aufgelegter Taro Diethelm zwischen den Pfosten. Bis zu 13. Minute erzielten die Innerschweizer keinen einzigen Treffer.
Klare Führung zur Pause
Für einen Shoot-out reichte es dann Diethelm aber doch nicht. Auch wenn die Solothurner Defense noch so gut agierte, fanden dann auch die Stanser langsam ein Rezept zu Toren. Mehr als ein 3-0 Lauf der Einheimischen liessen die omnipräsenten Ambassadoren in der ersten Halbzeit aber nicht zu. Bis zum Pausentee hatte man nie den Eindruck, dass die Partie kippen könnte. Zu gut schienen die Solothurner auf das Repertoire der Nidwaldner eingestellt zu sein. Und so wunderte es auch niemanden, dass in der Schlussminute vor der Pause, durch zwei schnelle Tore, die Führung auf 14:7 ausgebaut werden konnte.
Die mitgereisten Solothurner Anhänger waren sich einig. Sieben Tore sind zwar ein schönes Polster, können im Handball aber auch sehr schnell wieder verspielt sein. Umso wichtiger war es, den Stansern nach der Pause gleich wieder den Schneid abzukaufen und den Innerschweizer Express nicht ins Rollen kommen zu lassen.
Junge TVS-Spieler überzeugen
Erstaunlich war dann die Aufstellung ihres TVS zu Beginn der zweiten Hälfte: Zeltner (2000), Kalt (2000), Helmy (1999), Oyamendan (2001), Hofer (2000), Widmer (2002) hiess diese und hatte somit einen zarten Altersdurchschnitt von unter zwanzig Jahren. Doch die Talente wussten zu überzeugen. Frech, wirblig, ideenreich und mit grosser Durchschlagskraft gelang es den Grünschnäbeln die Stanser Linien Mal für Mal zu durchbrechen und den Vorsprung in den ersten fünf Minuten nach Wiederanpfiff auf neun Tore auszubauen.
Man merkte aber, dass sich die Stanser nicht kampflos aufgeben wollten. Sie versuchten nun alles, um das Spiel noch irgendwie zu ihren Gunsten drehen zu können. So beorderten die Mannen von Trainer Gubler schliesslich eine enge Manndeckung auf die Rückraum Mitte Position des Solothurner Angriffspiels (meistens Zildzic oder Kalt). Auf diese Massnahme reagierte wiederum Solothurn mit einem siebten Feldspieler im Angriff und ohne Torhüter. Eine Massnahme, die nicht fruchtete und Stans verkürzte die Differenz bis auf fünf Treffer.
Ungefährdet bis zum Ende
In der 50. Spielminute hatte dann aber das Trainergespann Prachar/Blaser genug gesehen von Gegentoren ins leere Tor. Man agierte wieder in Gleichzahl und berief sich auf die einstudierten Spielzüge gegen eine sehr offensive Stanser Deckung. Oyamendan und Kalt erstickten die Hoffnungen der Stanser mit zwei schön herausgespielten Toren wieder im Keim.
Der Widerstand war damit gebrochen und in den letzten rund sieben Minuten wechselten die Solothurner noch munter durch. So konnte auch Laville noch zeigen, was in ihm steckt. Mit aufopfernden Verteidigungsaktionen und einem sehenswerten Tor reihte er sich ebenfalls noch in die Torschützenliste ein. Schliesslich resultierte ein, unter dem Strich nie gefährdeter, 31-22 Auswärtssieg, der nicht nur gleichbedeutend mit den ersten beiden Punkten ist, sondern auch gezeigt hat, welch Potenzial in dieser Mannschaft steckt.