Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge holt Solothurn endlich wieder Punkte. Gegen den im Mittelfeld klassierten TSV Fortitudo Gossau kämpfen sich die Ambassadoren zurück in die Partie und siegen am Ende mit 28:27.
Gaudenz Oetterli
Sie können es also doch noch, die Solothurner – gewinnen. Bis der zweite Saisonsieg jedoch feststand, mussten die Gastgeber lange zittern. Umso ausgelassener feierten sich die Mannen von Trainer Slavko Corluka nach der Schlusssirene selbst, und das verdientermassen. Die Erleichterung darüber, endlich mal wieder Punkte zu holen, war spürbar.
Gut war bereits der Start in die Partie, den TVS-Akteuren anzusehen, dass sie an diesem Tag wussten, um was es geht und dass sie etwas erreichen wollten. Nachdem Gossau das Skore eröffnet hatte, übernahmen die Einheimischen das Zepter. Dank stabiler Deckungsarbeit und flüssigem Angriffsspiel lag Solothurn schnell mit 5:3 in Front.
Es folgte ein erster kleiner Bruch im Spiel. Denn anstatt weiter zu erhöhen fabrizierten die Solothurner in Überzahl drei Fehler und anstatt mit drei Treffern zu führen mussten sie kurz darauf den 5:5-Ausgleich hinnehmen. Ausgeglichen blieb das Spiel auch in der Folge, auf den Solothurner Führungstreffer folgte jeweils postwendend die Antwort der Ostschweizer.
Der TV Solothurn verliert den Anschluss…
Nach gut 20 Minuten kippte die Partie aus dem Nichts plötzlich in Richtung der Gäste aus Gossau. Ein paar Ungenauigkeiten auf Seiten der Solothurner, welche es aufgrund der Effizienz von Fortitudo nicht leiden mochte, brachten den TVS mehr und mehr ins Hintertreffen. Mit lediglich zwei erzielten Toren in den letzten acht Minuten der ersten Halbzeit wuchs der Rückstand des Heimteams bis zum Pausenpfiff auf 13:17 an.
Wer jetzt befürchtete, dass das junge Team von Trainer Slavko Corluka in den gewohnten Trott der Saison zurückfallen würde, hat an diesem Abend weit gefehlt. Die Mannschaft kehrte motiviert aus der Pause zurück und steckte nicht auf. Im Gegenteil, der Wille zur Wende manifestierte sich in vielen gelungenen Defensivaktionen, schnellem Umschaltspiel und konsequenter Chancenverwertung vor dem Tor.
…und kämpft sich wieder ran
Es dauerte keine zehn Minuten in der zweiten Hälfte und die Solothurner stellten die Uhren wieder auf null, oder in diesem Fall auf 20:20-Untentschieden. Der Tanz auf der Rasierklinge für das restliche Spiel konnte beginnen. Zuerst waren es die Ostschweizer, die jeweils vorlegten, doch je näher das Ende kam, desto mehr waren es wieder die Aarestädter, welche jeweils mit einem Treffer in Führung gingen und Gossau musste reagieren.
Drei Mal, mit ihren Toren Nummer 26, 27 und 28, schoss sich der TVS in Front. Zweimal konnten die Gäste kontern und nachziehen. Und auch beim letzten Versuch hatte Gossau beste Voraussetzungen. Nach dem 28:27 durch den hervorragend aufgelegten Destiny Oyamendan (7 Tore) verblieben noch über zwei Minuten zu spielen und zehn Sekunden vor Ablauf der Partie erhielten die Gäste gar noch einen Penalty zugesprochen. Doch Mathieu Seravalli, der Nati-Goalie in Diensten des TV Solothurn, hielt den entscheidenden Siebenmeter und seinem Team somit die zwei Punkte fest.
In der Tabelle bleibt der TV Solothurn zwar auf dem letzten Platz, und dies erst noch mit gleichem Abstand wie vorher, da zeitgleich der TV Birsfelden sein Spiel ebenfalls gewann, aber zumindest können sich die Solothurner nach langer Durststrecke wieder einmal über einen Vollerfolg freuen und Mut tanken für die bevorstehenden Aufgaben. Und diese Courage wird der TVS brauchen im Abstiegskampf.
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