Erst in den letzten beiden Spielen sicherte sich der TV Solothurn letztes Jahr den Ligaerhalt. Eine zweite Seuchensaison wollen die Aarestädter mit aller Kraft verhindern. Mit einer erneut stärkeren Liga und dem fehlenden eigenen Nachwuchs stehen grosse Hürden im Weg, dennoch ist Zuversicht angesagt.
Gaudenz Oetterli
Es war eine Mammutaufgabe für die Verantwortlichen des TV Solothurn, allen voran Sportchef Sandro Sieber, den Kader für die neue Spielzeit zusammenzustellen. Seit einigen Jahren fehlt dem Verein auf Stufe Junioren U19 eine Mannschaft, der Nachschub an eigenen Talenten ist versiegt. Auf der anderen Seite schaffen es aber pro Jahr mehrere NLB-Spieler der Solothurner in die NLA und verlassen den Verein. Um dies auszugleichen, musste der TVS das finanzielle Risiko erhöhen und extern Spieler holen. Ein Unterfangen, das nicht immer einfach ist, der Spielermarkt für semi-professionelle Spieler ist nicht gross, zudem birgt ein solches Engagement auch immer sportliche Risiken.
Sehr viel Talent, gepaart mit Erfahrung
Als absoluter Glücksfall entpuppt sich daher einmal mehr die enge Zusammenarbeit mit dem NLA-Verein BSV Bern. Die Berner erleben aktuell das genaue Gegenteil und bringen seit einigen Jahren – und vermutlich auch in den Nächsten – eine Vielzahl an grossen Talenten hervor. Mittels Talentförderlizenz spielen viele dieser hoffnungsvollen Athleten nach der Juniorenzeit bei Solothurn, um sich weiter zu entwickeln, Erfahrungen zu sammeln und an die höchste Liga herangeführt zu werden.
Auch in der neuen Spielzeit machen diese Spieler einen grossen Teil des TVS-Kaders aus. Einige Spieler waren bereits letzte Saison am Jurasüdfuss tätig, andere kommen frisch aus der U19 Elite des BSV. Doch auch der TV Solothurn blieb nicht untätig. Mit Ben Helmy, Taro Diethelm und Thomas Reznicek konnten drei routinierte Spieler gehalten werden. Ein wichtiger Neuzugang ist Benjamin Dornois. Der 27-jährige Franzose zog aus familiären Gründen in die Schweiz und wird mit seiner enormen Sprung- und Wurfkraft das Spiel der Solothurner um eine Facette reicher machen.
Schwieriges Auftaktprogramm für den TVS
Ein ebenfalls sehr wichtiger Zugang können die Ambassadoren auf dem Posten des Assistenz-Trainers verzeichnen. Mit Slavko Corluka, dem Trainer der U19 Elite des BSV Bern (was er auch bleibt), hat der TVS einen enorm starken und motivierten Ausbildungstrainer gewinnen können. Er kennt "seine" Mannschaft zum grossen Teil aus der Juniorenzeit und kann nun deren Entwicklung nahtlos weiterführen.
Eine Herausforderung seitens Kader wird sicherlich die recht dünne Besetzung an den Flügeln. Während die Solothurner im Rückraum und am Kreis sehr gut und breit aufgestellt sind, bergen die Flügelpositionen noch gewisse Risiken. Mit Jan Allemann auf der rechten Aussenbahn steht zwar ein guter Flügel im Kader, aber im Moment fehlt der Backup, sollte das BSV-Talent Allemann in der NLA benötigt werden. Wie gut der linke Flügel besetzt sein wird, hängt noch von zwei geplanten Verstärkungen ab. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg stellt im Handball auch immer die Torhüter-Position dar. Mit Ma
thieu Seravalli und Fabio Brändle hat der TV Solothurn zwei hochveranlagte, junge Goalies im Kader, ergänzt durch den Routinier Taro Diethelm und David Pfister, der von einer Achillessehnen-Verletzung zurückkehrt.
Los geht es für Solothurn bereits am kommenden Wochenende mit dem ersten Spiel zuhause gegen Handball Stäfa, dem Dritten vom letzten Jahr. Und auch das weitere Auftaktprogramm hat es in sich, den
n es folgen die Duelle gegen den Traditionsverein Fortitudo Gossau, NLA-Absteiger Chênois Genf und den letztjährigen Aufstiegsrundenteilnehmer Wädenswil/Horgen. Die jungen Solothurner werden also gleich von Beginn weg zeigen müssen, zu was sie imstande sind.
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