Der TV Solothurn gewinnt im Schweizer Cup gegen GC Amicitia Zürich aus der Erstliga-Gruppe 1 deutlich mit 32:24. Nach knappem 14:15-Pausenrückstand drehen die Aarestädter in der zweiten Halbzeit auf und zeigen dabei auch neue Qualitäten.
Gaudenz Oetterli
Die entscheidenden Szenen im Cup-Duell zwischen Solothurn und GC spielten sich just in einer Phase ab, die eigentlich die Zürcher zu ihrem Vorteil hätten nutzen müssen. Nach knapp 48 Minuten führte der TVS relativ knapp mit 23:20 und kassierte eine Zweiminuten-Strafe – Überzahl GC. Doch anstatt den Vorteil auszunützen und den Rückstand zu verkürzen, leisteten sich die sonst recht ballsicheren Zürcher genau in diesem Moment eklatante Fehler. Oder aber die Solothurner Verteidigung, namentlich Flügelspieler Silas Zeltner, lief zu Hochform auf. Nicht weniger als drei Mal las das erst 17-jährige Solothurner Eigengewächs das Spiel perfekt, und luchste den Gegnern jeweils den Ball ab. Zweimal verwertete er den Gegenstoss gleich selber, einmal überliess er den Ball seinem Flügel-Konterpart Sandro Sieber. Als Solothurn in Minute 50 wieder komplett war, war die Vorentscheidung gefallen, der TVS lag mit 26:20 in Front.
Probleme nach starkem Start
Schon früh in der Partie brachten die Ambassadoren die Gäste aus Zürich in Bedrängnis. Es dauerte nur fünf Minuten, ehe das Heimteam ins Spiel fand. Nach exakt zehn Minuten war es der zu Beginn schon überragende Silas Zeltner, der mit seinem dritten Treffen zum 8:4-Zwischenstand einnetzte. Das Spiel schien eine klare Sache zu sein, doch nach einem Timeout der Zürcher gelang den flinken Hoppers ein starkes Comeback. Sie agierten mit einer 5:1-Deckung offensiver und hinderten die Solothurner Aufbauer am sauberen Spielaufbau.
Je länger die erste Halbzeit dauerte, desto mehr zeigte diese Massnahme ihre Wirkung. Kontinuierlich verkürzten die Gäste den Rückstand und liessen einmal während vier und danach während sieben Minuten keinen Gegentreffer zu. Plötzlich war es GC, welches das Heimteam unter Druck setzte und mit einem Treffer kurz vor der Pause mit 15:14 in Führung lag.
Schnelligkeit und einfache Tore
Manch Zuschauer in der Halle erinnerte sich in der Halbzeit mit Ärger an die letzte Saison. Viele Male scheiterte der TVS damals trotz starker Phasen, und musste am Ende als Verlierer vom Platz. Nicht so in diesem Cupspiel. Die Gastgeber zeigten etwas, das in den letzten Jahren schmerzlich vermisst wurde: Tempogegenstösse. Nach Balleroberungen waren die Jungs von Trainer Andri Tatarinoff blitzschnell im Umschaltspiel, eine Qualität, die dem TVS-Team in den letzten Spielzeiten viel zu oft gefehlt hatte.
Zusammen mit dem schnellen Anspiel kamen die Soloturner in der gesamten Partie so zu fast zehn einfachen Treffern. Das erleichtert die Aufgabe natürlich enorm. Dies zeigte sich in der Schlussphase gegen GC Amicitia auch in diesem Cupspiel. Nachdem der TVS bis zehn Minuten vor Schluss eine klare Differenz von sieben Toren (27:20) erwirkt hatte, war der Widerstand der jungen Zürcher gebrochen. Die Solothurner spielten in der Folge ihre Routine aus und liessen nichts mehr anbrennen. Dank diesem Erfolg qualifiziert sich der TVS für die Hauptrunde des Schweizer Cups und darf weiterhin auf ein grosses NLA-Los und damit auf ein Handballfest im heimischen CIS hoffen.
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