Nach einem Jahr Pause kam es letzten Samstag wieder zum Derby zwischen dem HS Biel und dem TV Solothurn. Im Mai 2022 sicherten sich die Solothurner mit einem 27:22 Sieg den Verbleib in der NLB, aus welcher sich die Bieler damals verabschieden mussten. Den TV Solothurn erreichte in der vergangenen Saison dann das gleiche Schicksal, so dass die neueste Auflage dieses Klassikers in der 1. Liga ausgetragen wird.
Philippe Kaech
Die Solothurner reisten dazu in den «Strandboden», wo sie nicht wie sonst üblich durch Cheftrainer Andri Tatarinoff, welcher aufgrund einer Knieoperation abwesend war, sondern durch Präsident Gaudenz Oetterli sowie Philippe Kaech, betreut wurden.
Die Gäste fanden zunächst gut ins Spiel und konnten in der 8. Spielminute durch Reis mit 3:2 in Führung gehen. Danach legten die Hausherren aber stetig zu und nutzten die teils unzureichende Abstimmung in der Solothurner Defensive aus um ein ums andere Tor zu erzielen. Die Solothurner hatten sich vor dem Spiel vorgenommen strukturierte Angriffe zu spielen. Dies gelang ihnen zwar, es fehlte dafür aber der direkte Zug zum Tor. Gleichzeitig wurden zu viele Abschlüsse gegen den erfahrenen Mittelblock Piatek/Schläfli genommen, welcher mehrere Würfe blocken konnte oder zumindest so ablenken konnte, dass sie für Torhüter Riesen einfach Beute waren. Dies führte zum klaren Pausenstand von 14:7.
Die ersten zehn Spielminuten nach der Pause war dann die stärkste Phase der Ambassadorenstädter, welche sich noch mal aufbäumten. In der Defensive wurden die Räume enger gemacht und es konnten mehrere Ballgewinne erarbeitet werden, welche dank zügigem Umschaltspiel in Tore umgemünzt werden konnten. Auch gelang es den Angreiffern den direkten Druck auf das gegnerische Tor besser aufzubauen. Dies veranlasste den Bieler Trainer dazu in der 41. Spielminute sein time-out zu nehmen, welches seine Wirkung nicht verfehlte. Die Solothurner konnten danach den Bielern zwar immer noch mehrere Bälle abluchsen, verloren diese aber gleich wieder im eigenen Spielaufbau. Und auch in der Solothurner Verteidigung schlichen sich wieder vermehrt Fehler ein. So kam es, dass die Gäste zwischen der 45. und 52. Minute gleich dreimal in Unterzahl agieren mussten. Die Bieler nutzen diesen Spielabschnitt kaltblütig aus um sich resultatmässig wieder deutlich abzusetzen. Nach 60 Spielminuten zeigte die Anzeigetafel dann ein klares 32:24 zugunsten des HS Biel, welcher seiner Favoritenrolle somit gerecht wurde.
Für die Solothurner war es spielerisch eine klare Steigerung gegenüber dem letzten Heimspiel gegen Visp. Für zwei Punkte braucht es aber längere Phasen, in denen man das Zepter selbst in der Hand hält.
Foto: Urs Trösch
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