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Revanche gegen Visp geglückt

Der TV Solothurn feiert in der Sonnenstube der Schweiz einen Start-Ziel Sieg und gewinnt mit 29-27 (14-8) gegen die junge, flinke Karlen-Truppe. Trotz zwischenzeitlichem Acht-Tore Vorsprung wurde es gegen Ende der Partie nochmals Eng. Der TVS festigt mit diesem Sieg den siebten Tabellenplatz und kann sich weiter nach vorne orientieren.


Andri Tatarinoff


Und wieder einmal spielte die mentale Komponente eine nicht unwesentliche Rolle hinsichtlich des Ausgangs dieser Partie. Wo es im Hinspiel noch die Walliser waren, die den TVS überrumpelten und wesentlich stärker auftraten, als erwartet, waren es am vergangenen Wochenende die Solothurner, die die Walliser mit ihrer Stärke überraschten. Ein wenig nach dem Motto «es wird dann schon reichen», traten die Visper am Samstag auf. Zu wenig temporeich, zu wenig zwingend und auch teilweise ein wenig Ideenlos wirkten die Rhonestädter ab ca. Mitte erster Halbzeit bis zum Pausentee.


Auf der anderen Seite die Ambassadoren, topmotiviert und gewillt, sich für die Blamage aus dem Hinspiel zu revanchieren. Ein guter Mix aus Tempospiel, geduldig herausgespielten Angriffen und guter Absprache in der Defense prägten das Spiel der Aarestädter, so dass man zwischenzeitlich das Spiel der Walliser fast komplett neutralisieren konnte. Durch das konzentrierte Arbeiten jedes einzelnen TVS-Akteurs, schaffte man sich bis zum Pausentee ein Polster von 6 Toren.


TVS vorerst auch in Halbzeit zwei dominant


Nach der Pause waren es erneut die Solothurner, die dem Spiel den Stempel aufdrückten. Zwar fanden die Visper nun zusehends in der Offensive auch ihre Lösungen und gelangten wesentlich einfacher zu Torerfolgen als in Halbzeit Eins. Dennoch konnten sie auch in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff nicht mit der noch immer intakten Moral des TVS mithalten. Die Solothurner schafften sich entsprechend bis zur Spielminute 41 ein bequemes aber heimtückisches Polster von Acht Toren.


Der Unmut gegenüber dem gezeigten nahm in den Visper Gefilden, besonders auf den Zuschauerrängen, von Minute zu Minute zu, was sich in immer mehr primitiven Aussagen gegenüber dem Solothurner Spielerbänkli widerspiegelte. Der Kragen darüber platzte in den Solothurner Reihen ausgerechnet dem Teamroutinier Sandro Sieber, welcher bei einem Teamtimeout eine Wasserflasche mit dem Fuss in Richtung Zuschauerränge beförderte. Dies hatte für «Sana» eine rote Karte zur Folge und kam somit in dieser Phase des Spiels, wo den Wallisern sowieso bereits drei Tore in Folge gelangen, gerade recht.


Mit vereinten Kräften den Turnaround verhindert


Das berühmte Momentum, welches man aus der Sportwelt bestens kennt, kippte ab dem Ereignis der roten Karte dann komplett auf die Seite der Visper. Sie hatten wieder Hoffnung geschöpft, kratzten letzte Kraftreserven frei und kamen nun mit sehr viel Dampf auf den Solothurner Abwehrwall zu. Wie schon im Hinspiel, waren es auch in dieser Phase des Spiels vor allem die Karlen Brüder, welche das Leder Mal für Mal in die Solothurner Laschen knallten. Da die Ambassadoren aber bis zur letzten Sekunde sehr beherzt auftraten und die Angriffe ihrerseits mit viel Geduld austrugen, gelang den Wallisern erst eine halbe Minute vor dem Ende der Anschlusstreffer zum 27-28. 10 Sekunden vor Schluss gegen eine offene Manndeckung, war es dann Malcolm Reis, der den Sieg für die Solothurner endgültig sicherte.


Ein hart erkämpfter Sieg, bei welchem jeder einzelne Akteur aus dem Solothurner Kollektiv seinen Teil dazu beitrug, wurde anschliessend bei einem gemeinsamen Fondueplausch in Visp abgerundet. Lässt sich kommenden Samstag die gezeigte Leidenschaft und der Kampf über 60 Minuten wiederholen, liegt möglicherweise sogar gegen das Team der Stunde aus Biel etwas drin, die ihrerseits den Leader aus Bern mit 34-28 aus der Halle fegten.


Foto: Urs Trösch

 

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