NLB-Handball. Die ersten Spiele einer Saison sind immer ein Gradmesser, wo man ungefähr steht nach der Vorbereitung. Solothurn muss sich nach dem ersten Spiel (20:26) eingestehen, dass die im Vergleich mit dem letzten Jahr stark veränderte Truppe gerade bei den Automatismen und der Abstimmung untereinander noch grosse Fortschritte machen muss.
Gaudenz Oetterli
Es ist ein schwieriges Auftaktprogramm, das der TVS zugelost bekam. Mit dem letztjährigen Dritten Stäfa, Fortitudo Gossau, NLA-Absteiger Chênois und dem Zweiten der letzten Saison, Wädenswil/Horgen, müssen die Ambassadoren in den ersten vier Spielen gegen die Topteams der Liga antreten. Schon im ersten Spiel zeigte sich, dass dies beileibe keine einfache Aufgabe wird.
Handball Stäfa zeigte von Beginn weg, wie gut das Team bereits eingespielt ist. Die Zürcher drückten enorm aufs Tempo und übernahmen das Spieldiktat. Trotzdem hielten die Solothurner zu Beginn der Partie wacker mit. Wie die Gastgeber hatte nämlich auch Stäfa einige technische Fehler zu verzeichnen.
20 Minuten voller Fehler
Während sich die Gäste nach der Startviertelstunde (7:9) jedoch langsam fingen und die Anzahl Fehler reduzieren konnte, ging es beim TV Solothurn in die andere Richtung. Ganze neun technische Fehler und nur ein weiteres Tor stand beim Seitenwechsel zu Buche. Zu wenig gegen die gnadenlosen Zürcher, die ihr Skore auf 15 Treffer erhöhten.
Auch nach dem Seitenwechsel schienen sich die Einheimischen nicht zu erholen und es drohte, eine richtige Klatsche zu Start abzusetzen. Nach weiteren sieben technischen Fehlern lagen die Solothurner in der 38. Minute bereits mit 9:21 im Hintertreffen. Doch der TVS wollte sich nicht abschlachten lassen und bewies in den verbleibenden Minuten Stolz und Kampfgeist. Natürlich spielte auf Seiten der Zürcher mittlerweile nicht mehr die erste Garde. Dennoch spielte Stäfa weiterhin mit vollem Tempo. Die Solothurner hielten ihrerseits dagegen und kamen durch mehrere Paraden ihrer Torhüter Fabio Brändle und Mathieu Seravalli wieder zurück ins Spiel.
Ausgeglichene zweite Halbzeit
Zum kompletten Turnaround reichte es am Ende nicht mehr, dazu kassierten die Solothurner in der Schlussphase zu viele Strafen. In Unterzahl war es nicht mehr möglich, Stäfa noch einmal ein wenig nervös zu machen. Aber immerhin reichte es zu einer ordentlichen Resultatkosmetik bis auf sechs Tore (20:26).
Punkte gibt es dafür freilich keine, es ist aber ein Beweis der guten Moral, sich in einem solchen Spiel nicht aufzugeben, sondern bis am Ende zu kämpfen. Und es macht Mut für die kommenden, ebenfalls schwierigen Partien. Betrachtet man nämlich nur die zweite Halbzeit, so ging der TVS daraus mit 12:11 als Sieger hervor.
Text: Gaudenz Oetterli
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