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Und wir können es doch!

«Nichts ist unmöglich», war in der Vorschau vor dem TVS-Spiel gegen Leader Birsfelden an dieser Stelle zu lesen. Und tatsächlich schaffen die Solothurner den grossen Coup gegen den NLB-Absteiger. Nach aufopferungsvollem Kampf ist den Ambassadoren am Ende das Glück hold und sie gewinnen knapp aber verdient mit 27:26.

 

Gaudenz Oetterli

 

Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt, und nun wieder im absoluten Hoch. So lassen sich die letzten drei TVS-Spielwochenenden beschreiben. Zuerst der grossartige Sieg im Cup gegen die SG Nyon, und dies nach Verlängerung, eine Woche danach die schallende Ohrfeige gegen das andere Nyon, den Zweitliga-Aufsteiger HandBall La Côte. Und jetzt wieder ein überwältigender Sieg, gegen den Leader der Erstliga-Gruppe drei. Solothurn befindet sich auf einer emotionalen Achterbahnfahrt.

 

Wie jede Achterbahn nahm auch der TV Solothurn vergangenen Samstag gleich zu Beginn Fahrt auf. Das Heimteam ging mit dem ersten Ballbesitz in Führung und überraschte den Favoriten aus dem Baselland mit einem offensiv mutigen und defensiv sattelfesten Auftritt. Zwei Mal gleich zu Beginn konnte Birsfelden die TVS-Führung noch ausgleichen, danach setzte sich der Underdog gegen den Aufstiegsaspiranten tatsächlich recht deutlich ab. Nach neuneinhalb Minuten blickte manch einer verwundert auf die Anzeigetafel und vergewisserte sich, ob denn das klare 7:2 für Solothurn denn auch stimmen könne.

 

In der letzten Sekunde zur Pausenführung

 

Ja, das Resultat entsprach zu diesem Zeitpunkt nicht nur der Realität auf der Anzeigetafel, sondern auch derjenigen auf dem Spielfeld. Die Truppe von Trainer Andri Tatarinoff hatte sichtlich Lust darauf, sich nach dem schlechten Nyon-Spiel zu rehabilitieren und vor allem dem Favoriten aus dem Baselland ein Bein zu stellen. Letzterer benötigte ein Anlaufphase, um den aufmüpfigen Solothurnern Paroli bieten zu können. Je länger die erste Halbzeit dauerte, desto mehr verpuffte der Effekt des Solothurner Startfeuerwerks und die Gäste fanden besser in die Partie.

 

Kurz vor der Pause war es dann soweit und Birsfelden hatte das Spiel gedreht. Mit einem seiner am Ende elf Treffer war es Mak Ruhotina, der die Favoriten mit 13:12 in Führung schoss. Zu spielen war in diesem Moment noch gut eine Minute. Nach einem zügigen Ausgleich versuchten die Gäste kurz vor der Pausensirene, wieder in Führung zu gehen. Doch der Abschluss misslang und quasi mit dem Pausenpfiff war es dann der TV Solothurn, der wieder mit einem Tor im Lead war, Routinier Sandro Sieber markierte den Last-Second-Treffer zum 14:13.

 

Kein Ausgleich in letzter Sekunde

 

Nach dem Seitenwechsel gelang es den Aarestädtern, die Konzentration hoch zu halten. Wieder legten sie mit dem ersten Abschluss vor und in der Folge sogar noch einen drauf. Der Leader aus Birsfelden verlor zwar nie komplett den Anschluss, und vermochte sogar ein oder zwei Mal bis auf ein Tor aufzuschliessen, doch kaum war dies der Fall, distanzierten die Solothurner ihre Kontrahenten umgehend wieder. Als die Matchuhr dann in der 51. Minute 25:21 für das Heimteam anzeigte, schienen die TVS-ler offenbar so langsam an die Sensation zu glauben.

 

Prompt zitterten die Hände im Abschluss etwas mehr und nur fünf Minuten später war Birsfelden wieder auf ein Tor herangerückt. Einmal mehr zeigte die Truppe von Trainer Andri Tatarinoff an diesem Abend jedoch Moral. Marco Strähl verhinderte mit einem gehaltenen Penalty den Ausgleich und im Gegenzug traf Régis Laville zur wichtigen Zwei-Tore-Führung. Noch einmal rannten die Birsfeldner in den letzten Minuten mit aller Wucht an, und der Anschlusstreffer gelang auch. Danach machte der TVS in der Verteidigung komplett dicht. Der letzte Wurf – ein direkter Freistoss nach Ablauf der Spielzeit – prallte vom Lattenkreuz ab, und die Solothurner lagen sich feiernd in den Armen.


Foto: Christoph Wesp


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