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Wichtiger «Zweier» für den TV Solothurn

Nach zuletzt zwei Niederlagen findet Solothurn vor heimischer Kulisse gegen Wacker Thun 2 / Steffisburg zum Siegen zurück. Dank sattelfester Abwehr und einer Offensive, die sich während des Spiels nach bescheidenem Start stetig verbesserte, behält der TVS gegen die Berner Oberländer am Ende mit 22:20 die Oberhand.


Gaudenz Oetterli


«Einmal mehr», ist man geneigt zu sagen. Einmal mehr sorgt der Solothurner Abwehrverbund für einen Vollerfolg. Gegen schnell und frisch aufspielende Thuner fand das TVS-Bollwerk zu seiner gewohnten Stärke zurück, die in den vorherigen zwei Partien mit 34 und 32 Gegentoren verloren schien.


Dass die Begegnung mit Wacker Thun / Steffisburg kein Offensivspektakel werden sollte, konnte aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs beider Teams vermutet werden. Lässt man Aufsteiger Vevey aussen vor, trafen mit Solothurn und Thun / Steffisburg nämlich die beiden abschlussschwächsten Teams aufeinander. Entsprechend verlief auch der Start in die Partie.


Thuner Verletzung und Solothurner Steigerung


Beide Seiten zeigten sich zwar von Beginn weg aktiv und bemüht in der Offensive, doch erfolgreiche Abschlüsse wechselten sich stetig mit Fehlwürfen und technischen Fehlern ab. Bis Mitte der ersten Halbzeit lagen die Vorteile dabei leicht auf Seiten der Berner Gäste. Sie erzielten das erste Tor des Spiels und führten bis zur 16. Minute (5:7) im Angriff die feinere Klinge. Es war eine Verletzung, welche die Oberländer dann aus dem Konzept brachte. Spielmacher Keanu Christen fiel in einem Zweikampf unglücklich auf seine Hand und konnte nicht mehr weiterspielen. Der Bruch im Thuner Spiel war markant, denn während der nächsten 14 Minuten bis zum Pausenpfiff gelang den Bernern kein einziger Treffer mehr.


Die Torlosigkeit ist jedoch nicht nur dem unfreiwilligen Wechsel im Angriffsspiel anzulasten. Es ist auch so, dass just nach diesem Unterbruch auch die Defensive des TV Solothurn besser agierte. Vor allem Schlussmann Jan Tatarinoff steigerte sich mit jeder Minute des Spiels zusehends. In den ersten 15 Minuten hielt der TVS-Keeper drei Bälle, bis zur Halbzeit waren es dann weitere sechs. Am Ende des Spiels sollten es gar 16 Paraden und eine überragende Fangquote von 44 Prozent werden.


Vorsprung schnell verspielt, aber die Abwehr hält


Ein weiterer Faktor war die Umstellung im Angriff, die TVS-Trainer Andri Tatarinoff vornahm. Er brachte mit Régis Laville einen grossen und wurfkräftigen Aufbauspieler rein. Und Laville dankte es seinem Trainer mit einer Balleroberung und drei Toren bis zum Seitenwechsel, der beim Stand von 11:7 für das Heimteam erfolgte.


Den Start in die zweite Hälfte verpatzten die Ambassadoren dann aber komplett. Es dauert nur knapp sechs Minuten und das hart erarbeitete Polster von war aufgrund eines 1:5 weg (12:12). Trainer Tatarinoff reagierte umgehend und nahm sein Timeout, das den Lauf von Wacker / Steffisburg sogleich beendete. Das Momentum kippte in der Folge zurück zum Heimteam, das wieder drei Tore Differenz herstellen konnte (44. Minute, 15:12). Erneut liess die TVS-Defense in dieser Phase während acht Minuten keinen Gegentreffer zu.


Thuner stecken nicht auf, Solothurner erkämpfen sich den Sieg


Doch die Spannung in diesem engen Duell wich bis zum Schluss nicht. Das lag daran, dass die Gäste aus Thun nie aufsteckten und auch in heiklen Phasen unter Druck jeweils verkürzen konnten. So kam es kurz vor Ablauf der Zeit noch einmal zu einem längeren Schreckmoment für die Solothurner. Diese kassierten nämlich nach einem Ballverlust zwei Minuten vor dem Ende beim Stand von 21:19 eine Zeitstrafe und im selben Angriff von Wacker einen Penalty gegen sich. Alles sah so aus, als würde die Partie noch einmal ganz eng werden. Doch die Einheimischen konnten sich einmal mehr an diesem Abend bei ihrem Goalie Jan Tatarinoff bedanken. Denn dieser entschärfte den Siebenmeter, sicherte mit seiner Parade den Zweitore-Vorsprung und verhinderte so eine hektische Schlussphase.


Mit diesem Sieg klettert der TV Solothurn wieder ins Mittelfeld der Tabelle (Platz 7), während Thun / Steffisburg weiterhin den drittletzten Platz bekleidet. Für das Team von Trainer Andri Tatarinoff sind die zwei gewonnen Punkte enorm wichtig. Denn im nächsten Spiel ist mit Handball Bern der Ligakrösus in Solothurn zu Gast. Gegen das Perspektivteam des BSV Bern Punkte zu holen, dürfte eine riesige Herausforderung werden. Danach folgen mit Olten und Herzogenbuchsee zwei Auswärtsspiele, die Aufgrund ihres Derby-Charakters nicht minder schwierig werden dürften. Umso besser für die Solothurner, dass sie die etwas tiefer hängenden Früchte pflücken konnten.

Foto: Urs Trösch


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