Generalversammlung
Jahresbericht 2025
Geschätzte Mitglieder
Liebe TVS-Familie
Ich bin zufrieden und ich bin glücklich. Ich bin seit 37 Jahren im TV Solothurn, für mich ist der TVS mehr als nur mein Verein, er ist eine Herzensangelegenheit, er ist wie ein Kind für mich. Seit 13 Jahren habe ich die Ehre, meinen Herzensverein zu präsidieren. Wenn es dem TVS gut geht, wenn es der Familie gut geht, dann macht mich das glücklich. Und dem TV Solothurn geht es gut, in vielen Bereichen.
Vorstand
Wir haben seit Jahren einen sehr gut besetzten Vorstand. Eine engagierte Gruppe in der Vereinsführung, die sich mit Herzblut für diesen Verein einsetzt, ist enorm wichtig für einen Verein. Und auf dieses Jahr hin konnten wir den Vorstand mit Yves Leisi sogar noch entscheidend verstärken. Als Verantwortlicher für den Juniorenbereich U9 bis U15 macht er einen super Job. An dieser Stelle danke ich allen meinen Vorstandskollegen für ihren Einsatz.
Leider werden uns auch zwei Vorstandmitglieder verlassen, Ruben Jäggi und Kurt Fröhlicher. Fröchi zieht um in den Kanton Zug und konnte aufgrund der Umstände leider nie die Rolle im Vorstand einnehmen, die er eigentlich wollte. Und Ruben wohnt bereits seit längerem im Baselbiet, was sich gerade in seinem Ressort Dienste, mit der Organisation der Heimspiele und der Präsenz in Solothurn, als schwierig erweist. Zum Glück bleibt uns Ruben als Helfer in diesem Ressort erhalten, Er hilft auch in Zukunft bei der Erstellung der Spielpläne mit, einfach nicht mehr als Vorstandsmitglied und Leiter des Ressorts. So bleibt dieses Knowhow erhalten. Wir müssen jedoch jemanden finden, der das Ressort übernimmt.
Finanzen
Auch finanziell kann der Verein auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Trotz der eingebrochenen Einnahmen nach dem NLB-Abstieg konnten wir den Verein sofort stabilisieren und hatten nie grössere Verluste. Das ist eine grossartige Leistung, vor allem von unserem Geschäftsführer Andri Tatarinoff, aber auch im Sponsoring von Oli Zimmermann. Zudem helfen auch treue Seelen wie z.B Alain Blaser und Tobi Schürch mit dem Freunde-Club tatkräftig mit, Geld für den TVS zu generieren.
Dass wir in diesem Jahr erstmals seit sehr langer Zeit einen substanziellen Gewinn ausweisen, ist dieser guten Arbeit zu verdanken. Dies ist ein erster Schritt, dass wir ein gewisses Vermögen bilden können, das uns in schwierigen Zeiten absichert. Wohlgemerkt, wir haben diese Herausforderungen gemeistert, ohne dass wir die Mitglieder mehr belasten mussten in Form von höheren Mitgliederbeiträgen.
Mitglieder und Verein
Wir haben aber in den letzten Jahren etwas mehr Einsatz gefordert, von euch, liebe Mitglieder. Und das bringt mich zu einem weiteren positiven Punkt. Ich merke, dass im TVS wieder Jahrgänge heranwachsen, für die der TVS mehr ist als nur ihr Sportverein. Viele der Jungen, die jetzt in die Aktiven kommen, und auch solche, die noch in den U-Mannschaften spielen, sind mit ihrem Herzen in diesem Verein und sind bereit, sich zu engagieren. Sei es zum Beispiel bei Helfereinsätzen am Stadtfest. Das war ein grosser Aufwand, bringt dem Verein aber auch finanziell sehr viel. Ihr habt dies möglich gemacht.
Oder dass wir nach vielen Jahren endlich wieder neue Schiedsrichter gewinnen können, neue Trainerinnen und Trainer. Das zeigt mir als Präsident, dass das Vereinsleben innerhalb des TVS ein Gutes ist und man sich wohl fühlt. Das ist einer der wichtigsten Punkte, damit ein Verein funktionieren kann. Und dazu müssen wir besonders Sorge tragen. Ich kenne dieses Gefühl. Als ich jung war hatten wir im TVS ein super Vereinsleben. Aber ich war auch in den Jahren dabei, als dies schleichend verloren ging. Umso mehr macht es mich glücklich, dass wir dieses Gefühl zurück gewinnen konnten. Damit ist es aber nicht gemacht, der schwierige Teil kommt erst, nämlich dass wir dieses Vereinsleben beibehalten können. Dazu zähle ich weiterhin auf euer Engagement. Und ich versichere euch, ihr könnt euch auf meines verlassen.
Meisterschaft
Kommen wir zum eigentlichen Kernzweck unseres Vereins, dem Handballspielen. Auch im sportlichen Bereich bin ich mit der vergangenen Saison zufrieden.
Mini
Bei den Minis von Joschka Zysset und Gina Rizzoli hatten wir das ganze Jahr durch über 30 Kinder, vor Kurzem dann sieben Kinder zur U13 gewechselt sind, um bereits die neue Handball-Luft zu schnuppern. Mit dieser Anzahl Kinder im Mini haben wir eine solide Basis für die weiteren Juniorenstufen. Optimal, und auch möglich, da das Mini nun im CIS ist, wären natürlich um die 40 Kinder. Dank Joschi und Gina, die einen super Job machen, und der Publizität, die der Handball in der letzten Zeit wieder erhält, bin ich sicher, dass wir das in naher Zukunft schaffen können.
U13
Die U13 unter David Schenk und Michel Schwaller hat mir dieses Jahr ebenfalls viel Freude bereitet. Die Promotion Stärkeklasse 2 haben sie dominiert und somit haben wir das Team für die zweite Saisonhälfte in der Promotion S1 gemeldet. Dort beendeten sie die Saison gleich auf den dritten Platz von sechs Teams, nur knapp hinter dem Zweiplatzierten. Zu kritisieren gibt es hier eigentlich nur den Präsidenten, der leider noch zu wenig an den Juniorenspielen dabei ist. Ich bin bestrebt, dies in Zukunft zu ändern und auch bei unseren «Kleinen» mehr dabei zu sein.
U15
Die U15 von Yves Leisi und Alina Lohm wäre sportlich in die Aufstiegsrunde gekommen, dank dem zweiten Rang, punktgleich mit dem Leader Wiggertal. Und in den Aufstiegsspielen hätten wir gute Chancen gehabt, ins Inter zu kommen. Aber wir haben verzichtet, da die Leistungsträger nächstes Jahr ins U17 gehen und das Team im Inter wohl einige Mühe hätte. Ein schwieriger Entscheid, aber auch ein wichtiger. Gerade im Juniorenbereich gibt es teils wichtigere Entscheide als den sportlichen Erfolg. Es geht darum, dass die Junioren den Spass am Handball behalten und sich entwickeln können. Eine Saison im Inter, wenn man dafür nicht bereit ist, kann da sehr demotivierend wirken. Wir bauen unsere Jugend lieber langfristig auf.
U17
Daniel Schilds U17 musste nach der ersten Saisonhälfte im Inter zwar in die Abstiegsrunde, dort wurden unsere Jungs dann aber Gruppensieger und hatte mit dem Abstieg letztlich nichts zu tun. Zehn Spiele, davon acht gewonnen und nur gerade ein Unentschieden und eine Niederlage, das nenne ich einen souveränen Ligaerhalt. Gerade auf der Stufe U17 ist es wichtig, dass wir eine Mannschaft im Inter halten können. Denn spätestens ab dem Alter von 16 Jahren geht es für den Verein auch darum, Junioren in Richtung Aktivübertritt zu begleiten. Es ist klar, dass wir möglichst guten Nachwuchs wollen, der später dann auch in der Erstliga erfolgreich integriert werden kann. Die U17 ist aus meiner Sicht auch die Stufe, in der das Sportliche zentraler wird, im Unterschied zur U15. Mein Traum wäre es, dass wir in Zukunft sogar zwei U17-Teams haben, eines, das leistungsorientiert möglichst weit oben spielt, und ein Team für die Breite, damit wir für alle Junioren je nach Ambitionen eine Mannschaft anbieten können. Bis dorthin ist es noch ein gewisser Weg, mit einigen Steinen, aber ich bin überzeugt, dass der TVS das schaffen wird.
U19
Das Gleiche gilt für die U19, dort sogar noch mehr. Als Vorstufe zu den Aktiven ist die U19 sicherlich die kompetitivste Juniorenstufe. Hier kann sich beweisen, wer es verdient in den Kader der ersten Mannschaft zu kommen, oder in den erweiterten Kader, der nahe an der ersten Mannschaft ist. Unsere U19 hat diese Saison überzeugt und gezeigt, dass sie eigentlich ins Inter gehört. Aber aller Aufstieg ist schwer, und es sollte am Ende knapp nicht reichen. Es ist einer der wenigen Wermutstropfen dieser Saison. Aber ich bin überzeugt, dass die Jungs daran wachsen und ihre Erfolge noch feiern werden. Diejenigen, die sich noch erinnern können. Das ging unserem «Eis» damals beim Aufstieg in die NLB genauso. Dieses Team hat danach noch viele schöne Erfolge feiern können. Speziell erwähnen möchte ich bei der U19 noch Malcolm Reis und seine Helfer. Herzlichen Dank für euren Einsatz. Nach dem Ausfall des ursprünglichen Trainers Stani seid ihr eingesprungen und ihr habt grossartige Arbeit geleistet.
2. Liga/3. Liga
Auf den letzten Drücker das Glück auf seine Seite gezwungen hat unsere zweite Mannschaft, oder besser gesagt das Zweitliga-Team von Biberist aktiv, mit dem wir eine Spielgemeinschaft haben. Mit der gleichen Situation konfrontiert wie die U19, mit Stani, der mitten in der Saison kürzer treten musste, übernahmen auch hier die Spieler das Zepter, Oli Zimmermann, Philippe Kaech, Silvan Schär und Janick Jost. Sie sprangen in die Bresche. Erst im allerletzten Spiel sicherte sich das Team dann den Ligaerhalt. Für diese Partie wurde noch einmal alles aufgeboten, was Rang und Namen hat. Ligaerhalt geschafft, Mission erreicht. Und danach gingen viele verdiente Spieler dieses Teams in den wohl verdienten Ruhestand. Das eröffnet nun auch die Möglichkeit, in der kommenden Saison ein junges Team zu bilden aus vielen Perspektivspielern aus der U19. Diese erhalten viel Einsatzzeit und können sich so optimal entwickeln.
Den Ligaerhalt ebenfalls geschafft hat Biberist in der 3. Liga mit einem souveränen Mittelfeldplatz, der nie wirklich in Gefahr war.
1. Mannschaft
Viel Freude hatte ich letzte Saison an unserem «Eis». Nach verpatzter Hinrunde war das Team 2025 endlich da, wo ich es seit Beginn eigentlich sehe aufgrund des Potenzials und der Spieler in dieser Mannschaft. Endlich haben sich die Jungs auf dem Spielfeld gefunden und sie spielen einen attraktiven und vielseitigen Handball. Die Mannschaft ist nicht abhängig von einzelnen Spielern, kann über jede Position Tore erzielen und was besonders Freude macht: sie spielen intelligenten Handball. Man sieht besser postierte Kollegen, ist kreativ und spielt flüssige und effiziente Spielzüge. Es hat zwar ein wenig gedauert, bis alle diese Zahnräder ineinander griffen, aber jetzt macht es Spass beim Zuschauen. Und was mich besonders freut ist, dass fast das ganze Team zusammenbleibt für die nächste Saison, verstärkt mit den aussichtsreichsten Talenten aus der U19. Jungs, bereitet uns auch nächste Saison so viel Freude wie in der zweiten Saisonhälfte. Ein grosses Lob spreche ich Trainer Andri Tatarinoff aus. Es war nicht immer einfach, aber ich hatte stets das Vertrauen, dass er es schafft mit seiner Idee von Handball, und er hat geliefert.
Zukunft und Vision
Wir konnten diese Saison einige Erfolge feiern, sowohl sportlich wie auch als Verein. Deshalb bin ich als Präsident zufrieden und glücklich. Aber wir dürfen uns deshalb nicht zurücklehnen. Es gibt in Zukunft viele Herausforderungen. Wir haben einige Chancen wie zum Beispiel die Gründung eines Juniorinnen-Teams. Wir haben die Aussicht, dass wir endlich genügend Mädchen haben, um wieder ein Team zu bilden. Diese Gelegenheit ergibt sich nur selten und ich will sie unbedingt nutzen. Auch die Gründung eines Plauschteams mit den vielen zurückgetretenen ehemaligen «Eis»- und «Zwöi»-Spielern liegt mir am Herzen und auch da haben wir eine einmalige Chance, eine gute Gruppe zusammenzubringen. Wie bereits erwähnt, möchte ich sogar noch weiter gehen und habe auch langfristige Träume. Mein Wunsch wäre es, auf jeder Juniorenstufe zwei Teams zu haben, eines Leistung und eines Breite. In ein paar Jahren könnten wir so eine weitere Breitenmannschaft gründen und insgesamt den Bedürfnissen und Fähigkeiten im Nachwuchs besser gerecht werden. Auch im Bereich der Minis haben wir noch Potenzial, dadurch, dass es in den umliegenden Gemeinden praktisch keine Handballvereine mehr gibt, die diese Basisarbeit machen. Mein Traum ist es, dass der TVS und Biberist dies dereinst übernehmen können.
Natürlich gibt es auch einige Risiken, wenn wir all dies umsetzen wollen. Hallenplatz ist ein schwieriges Thema in der Stadt Solothurn, wir müssen die Geldmittel finden, um das Wachstum stemmen zu können, und vor allem benötigen wir Trainerinnen und Trainer, die diese Teams dann ausbilden. Aber Herausforderungen sind dazu da, gemeistert zu werden. Mit dem Spirit, den wir im TV Solothurn aktuell haben, bin ich überzeugt, dass wir es schaffen können, langsam und gesund zu wachsen, und dabei alle Mitglieder mitzunehmen und ihr Herz für unseren Verein zu gewinnen.
Als Präsident des TVS danke ich meinen Vorstandskollegen, dem Trainerstaff, den Spielern, den Helferinnen und Helfern und allen Mitgliedern dafür, dass ihr diesen Weg mit dem Verein geht, ihn aktiv mitgestaltet und euch für den TVS engagiert. Von Herzen vielen Dank!
Gaudenz Oetterli, Präsident TV Solothurn Handball
Verfasser: Gaudenz Oetterli
Datum: 05.06.2025
