Das letzte Spiel vor heimischem Publikum
- tvsolothurn
- 20. März
- 3 Min. Lesezeit
Zwei Spiele sind in der aktuellen Erstliga-Saison noch zu bestreiten. Die anstehende Partie gegen Möhlin/Magden ist dabei für den TVS das letzte Heimspiel. Gegen die Fricktaler hat Solothurn mit einem Sieg die Möglichkeit, den fast sicheren Ligaerhalt nun auch noch rechnerisch abzusichern.
Gaudenz Oetterli
Möhlin/Magden ist in der Rückrunde das erfolgloseste Team der Erstliga-Gruppe. Die Aargauer haben bis letzten Mittwoch alle Spiele in diesem Jahr verloren, acht Partien am Stück. Auffällig war dabei, dass die Möhlemer vor allem im Angriff nicht in die Gänge kamen. Mit weniger als 27 Toren pro Spiel im Schnitt stellt Möhlin die schwächste Offensive. Diese Negativ-Serie spülte die Aargauer zuletzt bis auf einen Barrage-Platz runter. Doch just im letzten Spiel vor dem Duell gegen den TV Solothurn, fanden die Fricktaler zurück in die Spur. Sie erzielten 38 Treffer – Saisonbestleistung – und besiegten den TV Pratteln. Ein Kabinettstück, das den Solothurnern diese Saison nicht gelang. Pratteln ist das einzige Team, gegen das der TVS in dieser Spielzeit zwei Mal verlor.
Der Ligaerhalt ist de facto gesichert
Im Gegensatz zur misslungenen Rückrunde von Möhlin/Magden steht diejenige von Solothurn. Die Aarestädter holten in neun Spielen sechs Siege und kletterten dabei ins tabellarische Mittelfeld und konnte sich zuletzt sogar noch fast gegen vorne orientieren. Nach den drei Spielen vom letzten Mittwoch aus der drittletzten Runde dürfte dieses Unterfangen jedoch auch vorbei sein. Mit dem Sieg von Biel gegen Visp liegen die Seeländer vier Punkte vor dem TVS, und weisen dabei ein wesentlich besseres Torverhältnis auf.
Gegen unten ist rein rechnerisch der Ligaerhalt ebenfalls noch nicht sicher. Herzogenbuchsee besiegt Lausanne-Ville/Cugy und liegt nur noch zwei Punkte hinter den Solothurnern. Mit jeweils vier Punkten Rückstand könnten auch Möhlin und Visp noch zum TVS aufschliessen. Dass die Ambassadoren aber noch auf einen Barrageplatz zurückfallen, dafür bräuchte es gleich mehrere Handballwunder. Buchsi müsste über 100 Treffer in der Tordifferenz aufholen, und das in einem Spiel, da es in der letzten Runde noch zum Direktduell mit Möhlin kommt. Letzteres könnte nur mit zwei Siegen noch zu Solothurn aufschliessen. Und dann wäre da noch Visp, das ebenfalls noch zwei mal gewinnen müsste, unter anderem gegen Leader Birsfelden.
Letztes Heimspiel für TVS-Legende Jan Tatarinoff
Der TV Solothurn kann also ohne Druck in das Spiel gegen Möhlin steigen. Dieser liegt bei den Fricktalern, die unbedingt gewinnen müssen, um den Gang in die Barrage noch abzuwenden. Doch diese Ausgangslage birgt auch eine gewisse Gefahr. In der letzten Saison reihte der TVS nach gesichertem Ligaerhalt nur noch Niederlage an Niederlage. Die Spannung war weg und das Team sackte quasi in sich zusammen. Es wäre sehr schade und der bisherigen Rückrunde nicht würdig, wenn sich die Mannen von Trainer Andri Tatarinoff wiederum so gehen lassen würden.
Diese Gefahr sollte in diesem Jahr jedoch erheblich kleiner sein. Die Mannschaft funktioniert aktuell wie eine gut geölte Maschine und kann, wie zuletzt gegen WEST Crissier, auch heikle Situationen in einem Spiel lösen. Dies war im letzten Jahr nicht der Fall. Und es kommt hinzu, dass die Solothurner im letzten Heimspiel auch eine Verpflichtung haben, eine gute Leistung abzuliefern. Ein bisschen Druck ist also dennoch da, nicht unbedingt für die Punkte in der Tabelle, aber auf einem persönlichen Level.
Denn einerseits erwarten die TVS-Fans einen schönen letzten Auftritt in der Heimhalle. Andererseits, und das ist noch viel wichtiger, schuldet es die ganze Mannschaft einem der ihren. Für TVS-Torhüter Jan Tatarinoff ist das Spiel gegen Möhlin nicht nur das letzte Heimspiel der Saison, sondern seiner Aktivkarriere. Der 36-jährige hängt Ende Saison seine Handballschuhe an den Nagel. Nach 30 Jahren im TV Solothurn tritt damit eine absolute TVS-Legende zurück. Kennt man seinen Ehrgeiz, dann ist klar, dass er das mit einem Sieg vor eigenem Publikum tun will.
Foto: Urs Trösch

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