Die neu formierte Mannschaft des TV Solothurn trifft im zweiten Saisonspiel auf den HC Vevey. Nachdem beide Teams in der ersten Runde hohe Niederlagen kassierten, werden beide Seiten alles versuchen, den Fehlstart zu korrigieren. Für den TVS ist dies in der Meisterschaft der erste Auftritt vor heimischem Publikum.
Gaudenz Oetterli
Das erste Spiel der Saison ging für den TV Solothurn ordentlich in die Hose. Gleich mit 19:30 mussten sich die Ambassadoren der SG WEST Crissier beugen. Mit elf Toren Differenz fiel die Niederlage am Ende zwar um einige Tore höher aus, als das Stärkeverhältnis auf dem Feld tatsächlich war. Doch dies ändert nichts daran, dass der TVS aufgrund des schlechten Torverhältnisses nun weit hinten in der Tabelle steht.
Nur ein Team kassierte eine noch höhere Niederlage, der HC Vevey ging gegen das neu formierte BSV Bern Team mit 17:36 unter. Und just dieses Vevey – der Aufsteiger aus der 2. Liga – ist nun am Samstag der nächste Gegner für Solothurn. Das Kellerduell steigt für den TVS vor heimischem Publikum. Wobei die Tabelle nach erst einer Runde noch nicht allzu aussagekräftig sein dürfte.
Der TVS kann personell fast aus dem vollen Schöpfen
Klar ist jedoch, dass die Truppe von Neu-Trainer Andri Tatarinoff vor den eigenen Fans bereits ein erstes Mal unter leichtem Druck steht. Die Mannschaft, die sich zum Grossteil aus eigenen Spielern zusammensetzt, geniesst im Verein und dessen Umfeld sehr viel Kredit und weckt bei allen wieder eine grosse Handballfreude nach zwei Saisons in der NLB, welche vorwiegend von Niederlagen geprägt waren.
Diesen Kredit des Publikums und des Umfelds gilt es zu nutzen. Einerseits psychologisch, andererseits aber natürlich auch sportlich, damit das Team nicht in negatives Fahrwasser gerät. Gegen den letztjährigen Aufsteiger und vor eigener Kulisse sollte allemal ein Sieg möglich sein. Denn mit Tobias Kupferschmid und Régis Laville sind dieses Wochenende zwei wichtige Spieler mit von der Partie, die letzte Woche gegen WEST Crissier noch passen mussten.
Absteiger, aber trotzdem auch ein bisschen Aufsteiger
Ein Freilos werden die Romands vom Genfersee jedoch nicht sein, obwohl sie als Aufsteiger sicherlich nicht als Topshot der Liga gelten. Die hohe Niederlage mit 19 Toren im ersten Spiel ist nämlich auch der Tatsache geschuldet, dass der Gegner, Handball Bern U23, eines der stärksten Teams der Liga ist. Die Berner bestehen zum grossen Teil aus den letztjährigen NLB-Spielern des TV Solothurn, gespickt mit weiteren Jungen aus der BSV-Talentschmiede, das Ziel ist der Wiederaufstieg.
Der TVS hingegen ist nicht ein klassischer Absteiger. Sprich es sind praktisch keine Spieler aus dem letzten Jahr mehr im Team. Der Grossteil der Truppe besteht aus Spielern, die vorher in der 2. Liga bei Biberist gespielt haben – also sind die Solothurner quasi Absteiger und Aufsteiger in einem.
Für den angestrebten Sieg muss der TVS seine Vorteile ausspielen, welche er im Vergleich mit Vevey zu bieten hat. Bei den Solothurnern spielen nämlich mehrere Spieler, die viel NLB-Erfahrung von früher aufweisen, oder während Jahren in der Erstliga gespielt haben. Die dort erworbenen Fertigkeiten sollten dem Heimteam zusammen mit der grösseren Routine eigentlich zum Vorteil gereichen, zumal der Gegner aus Vevey nicht den gleichen Erfahrungsschatz aufweisen kann.
Foto: Urs Trösch
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