Lange konnte Solothurn im heimischen CIS den Favoriten und das Team der Stunde aus Biel ärgern, ja sogar in Bedrängnis bringen. Doch einige Nuancen entschieden die Partie zuletzt dennoch zugunsten der Seeländer. Mit der 24:27-Niederlage stagniert der TVS im Mittelfeld auf Platz 7, während der HS Biel auf den zweiten Platz vorstösst.
Gaudenz Oetterli
Die Duelle zwischen Solothurn und Biel sind immer etwas Spezielles. Beide Seiten sind in dieser Derby-Affiche jeweils top motiviert, auf dem Spielfeld dominieren die Emotionen und es wird jede Gelegenheit genützt, die einen Vorteil bringen kann. Abseits des Platzes kennen sich beide Seiten jedoch gut und vor und nach dem Spiel geht es meist freundschaftlich zu. So auch am vergangenen Samstag, als sich der TV Solothurn vorgenommen hatte, die starke Serie von elf Punktespielen von Biel zu beenden.
Obwohl auf dem Papier ein grosser Unterschied bestand und die Rollen klar verteilt waren, verlief das Spiel im gewohnten Stil: es war eine enge und hart umkämpfte Angelegenheit. Gleich zu Beginn mit leichten Vorteilen für das Heimteam, welches zweimal in Führung gehen konnte und jeweils vorlegte. Doch die Bieler liessen sich nicht aus dem Konzept bringen und erzielten in ruhiger Manier ihre Treffer. Nach ungefähr zehn Minuten hatten die Gäste das Spieldiktat übernommen und es war an den Solothurner, den Rückstand nicht anwachsen zu lassen. Dies gelang ihnen auch und mit einem knappen Rückstand von 14:15 pfiff das souveräne Schiedsrichter-Duo zum Pausentee.
Zwei dumme Strafen kosten den TVS das Spiel
Die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte waren de facto eine Kopie der ersten Halbzeit, und die stärkste Phase des TVS. Die Ambassadoren-Städter drehten die Partie zu ihren Gunsten und gingen mit 18:17 in Führung. Zwei Angriffe hatten sie gar die Gelegenheit, auf zwei Tore davonzuziehen, liessen diese jedoch liegen. So konnte sich Biel erholen und glich zum 18:18 aus. Als der TV Solothurn kurz darauf zwei dumme Zweiminuten-Strafen kassierte, einmal für den Unterbruch eines Gegenstosses nach einem Ballverlust und einmal für das Zuschieben auf den frei werfenden Flügel, driftete das Spiel endgültig in Bieler Hände.
Die Berner legten zuerst zwei, dann drei Tore vor. Spätestens als der TVS mittels Penalty die Gelegenheit verpasste, auf 21:22 aufzuschliessen und die Seeländer ihrerseits auf 23:20 erhöhten, war Solothurn nicht mehr zu einer Reaktion fähig. Als die Matchuhr am Ende ein 24:27 anzeigte, so war dies eben jene Differenz, welche die Bieler in der kurzen Schwächephase der Gastgeber schafften.
Gelegenheit zur Wiedergutmachung folgt sogleich
Am kommenden Wochenende herrscht in Solothurn bekanntlich das närrische Treiben. Und da Solothurn während diesen Tagen gar nicht Solothurn heisst, sondern Honolulu, und es keinen Handballverein namens TV Honolulu gibt, wurde das Spiel gegen Wacker Thun 2 / Steffisburg vorverlegt. Noch bevor der TVS-Kader am schmutzigen Donnerstag von Spielern zu Narren wird, messen sich die Ambassadoren am Dienstagabend in Thun mit den Berner Oberländern.
Die wackeren Thuner standen bei ihrem letzten Spiel ebenfalls auf verlorenem Posten und kassierten gegen Ligakrösus Handball Bern eine 13:31-Klatsche. Seit mittlerweile sieben Spielen konnten die Berner Oberländer nicht mehr gewinnen. Sogar gegen das sehr schwache Vevey kamen sie nicht über ein Remis hinaus. Die Thuner werden somit mit einiger Wut im Bauch antreten und der TV Solothurn muss trotz kurzer Regenerationszeit voll bereit sein, um etwas Zählbares aus Thun mitzunehmen.
Die Partie SG Wacker Thun 2 / Steffisburg – TV Solothurn findet statt am 6. Februar 2024 um 20.15 Uhr in der Lachen-Halle in Thun. Das Spiel kann im Livestream verfolgt werden, der Link dazu ist auf unseren Social Media Accounts zu finden.
Foto: Cornelia König-Zeltner
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