Das Kantonsderby gleich zum Auftakt
- tvsolothurn
- 29. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Es ist für beide Teams der erste Ernstkampf in der neuen Saison, es ist das Eröffnungsspiel der gesamten Erstliga und es ist das Solothurner Kantonsduell: die Partie HV Olten gegen den TV Solothurn. Das emotionale Duell wird zeigen, welche Mannschaft nach der langen und intensiven Vorbereitung einen optimalen Saisonstart erwischt.
Gaudenz Oetterli
Geht es nach TVS-Trainer Andri Tatarinoff, dann ist klar, dass seine Jungs die zwei Punkte aus dem unteren Kantonsteil entführen werden. Nicht weniger als sieben Spiele absolvierten die Ambassadoren in der Vorbereitung auf die neue Saison, am Ende mit einer klar steigenden Leistungstendenz. «Wir sind bereit», ist Übungsleiter Andri Tatarinoff daher überzeugt, «Wir haben gegen starke Zweitliga-Teams getestet, gegen Erstligisten und auch gegen Steffisburg aus der NLB. Zwar hat es dabei auch Niederlagen gegeben, aber der letzte Test gegen ein Erstliga-Team aus einer anderen Liga-Gruppe war ein sehr deutlicher Sieg.» Diese Leistung wolle sein Team im Eröffnungsspiel gegen Olten erneut abrufen.
Dass sich das Team seit der letzten Spielzeit nur geringfügig verändert habe, sei ein weiterer Pluspunkt: «So kennen sich die Spieler bereits gut, wir mussten keine neuen Abläufe studieren und sind zu Beginn der Saison bereits an einem fortgeschritteneren Punkt als letztes Jahr.» Bei Olten hingegen sind im Vergleich zum dem letzten Jahr einige neue Namen mehr auf der Kaderliste als bei Solothurn. Trotzdem dürften die Dreitannenstädter ähnlich stark wie letztes Jahr daherkommen, als sie in ihrer Erstliga-Gruppe den vierten Platz holten. Denn die fünf besten Skorer und wichtigsten Leistungsträger blieben den Oltnern erhalten.
Wiedersehen nach einem Jahr Pause
Die aufmerksame Leserin dieser Lektüre oder der interessierte Verfolger des Handballsports wird sich an dieser Stelle denken: Olten und Solothurn, da war doch mal etwas? Und sie haben beide recht. Das Duell der Ambassadoren- gegen die Dreitannenstädter gab es vor zwei Jahren bereits. Der TVS war frisch in der Erstliga und musste sich fast komplett neu formieren. Die Oltner hingegen spielten seit mehreren Spielzeiten in der Liga, rutschten aber aufgrund der Konstellation der 36 Erstliga-Teams in die westliche Gruppe drei. Die (geografisch) Unteren zeigten damals den Oberen aus der Kantonshauptstadt den Meister und konnten beide Spiele gewinnen.
In der neuen Saison wurde Olten nach einem Jahr Pause erneut in die Gruppe drei eingeteilt. Und weil auch Lyss den lang ersehnten Aufstieg in die erste Liga schaffte, kommt der TVS dieses Jahr – neben Biel und Herzogenbuchsee – zu zwei zusätzlichen Regionalderbys. «Die Spiele gegen Teams aus dem gleichen Kanton oder der näheren Region sind immer etwas Spezielles. Das verleiht uns allen einen Extra-Kick an Motivation und man will unbedingt gewinnen», weiss Andri Tatarinoff, und mahnt sogleich: «Aber das geht unseren Gegnern natürlich genauso. Am Ende ist es wie bei allen anderen Spielen auch, es gewinnt das Team, das seine Motivation auch in die entsprechende Leistung auf dem Feld umwandeln kann.»
Der TV Solothurn verschreibt sich seinen Eigengewächsen
Für den TV Solothurn beginnt am Samstag die dritte Erstliga-Saison in Folge nach dem Abstieg aus der NLB und dem Neuanfang. Einen Wiederaufstieg in die zweithöchste Liga strebt der Verein in der nächsten Zeit nicht an. «Sowohl finanziell wie in Bezug auf die Auflagen des Verbands ist ein Aufstieg in die NLB aktuell nicht zu stemmen für den TVS», weiss Andri Tatarinoff, der neben seinem Traineramt auch noch als Geschäftsführer und Vize-Präsident des Vereins amtet. Das Saisonziel sind die vorderen Tabellenplätze. Und fast noch wichtiger sei die Integration und Förderung der vielen Eigengewächse, die Jahr für Jahr ins Fanionteam kommen.
Wer den Sprung von der U19 in den Erstliga-Kader nicht direkt schafft, kann in der Zweitliga im Team zusammen mit Partnerverein Biberist aktiv Erfahrungen sammeln und sich weiterentwickeln. Die Mannschaften trainieren auch regelmässig zusammen, was die Durchlässigkeit weiter erhöht und dem TVS langfristig eine starke Erstliga-Mannschaft ermöglicht. Besagte Erstliga kann zwar nicht mit grossen Namen wie Kadetten Schaffhausen, GC/Amicitia oder Pfadi Winterthur aufwarten, aber dafür mit emotionalen Derbys gegen Teams wie Herzogenbuchsee, Lyss und Biel – oder eben wie ab und zu wieder gegen den HV Olten, wenn es die Gruppeneinteilung so will.
Bild: Urs Trösch





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