NLB-Handball. Der TVS verliert die Reprise gegen den TV Möhlin in der Meisterschaft (zu) knapp mit 23-25 (10-15). Das Verletzten-Lazarett wog schliesslich zu gross, als dass man die Fricktaler, die aus dem Vollen schöpfen konnten, ernsthaft hätte gefährden können.
Andri Tatarinoff
Wir schreiben die 7. Spielminute als Malcolm Reis das erste Mal für sich persönlich in der NLB, wie auch für den TVS in dieser Partie einnetzte. Der Gegner aus Möhlin hatte aber zu diesem Zeitpunkt bereits drei Mal getroffen. Es waren die Fricktaler, die dem Spiel von Anfang an den Stempel aufdrückten. Durch ein sehr diszipliniertes Abwehrverhalten gelang es ihnen, das Heimteam Mal für Mal auflaufen zu lassen. Gekonnt spielten sie mit dem Solothurner Angriff mit punktuellen sehr offensiven Aktionen, sodass der Spielaufbau der Ambassadoren immer wieder unterbrochen wurde und nie ein richtiger «Fluss» entstehen konnte.
Auf der anderen Seite suchten die Gäste immer wieder den überragenden Neuzugang Rudolf Safranko. Angriff für Angriff koordinierten die Fricktaler so, dass Safranko am Ende viel Platz für sein unwiderstehliches 1-1 hatte. Niemand aus den Reihen der Heimischen vermochte den Kroaten in der Startphase zu stoppen. Beeindruckend war auch, dass er, selbst unter ärgster Bedrängnis, wenn zwei Solothurner an ihm hingen, immer noch einen präzisen Pass auch über mehrere Stationen an den Mann brachte.
Starke Torhüterleistung verhindert höhere Niederlage
So entschied die Prachar-Truppe die Wege Safrankos mittels enger Manndeckung etwas einzugrenzen. Aber auch dieses Mittel zeigte nur bedingt Wirkung. Gab es in der Mitte ein Foul, spielte man nach dem Foul den Ball auf Safranko. Dieser kam in der Mitte ins 1-1, netzte entweder selber ein oder holte einen Penalty raus. Glücklicherweise aus Solothurner Sicht, war Junioren-Nationaltorhüter Seravalli ein weiteres Mal bestens aufgelegt und liess die Möhlemer vom Punkt aus das eine oder andere Mal verzweifeln. Ihm war es auch zu verdanken, besonders in Halbzeit zwei, dass die Solothurner nie komplett abreissen lassen mussten. So blieb die Hoffnung auf einen Punktgewinn tatsächlich auch bis zwei Minuten vor dem Ende in Takt.
Zu dünne Personaldecke – zu viele Fehler
Eines kann man den Ambassadoren nicht vorwerfen. Sie kämpften bis zur letzten Minute um jeden Ball und gaben sich nie auf. Besonders Dornois brachte viel Agilität mit ins Spiel und zeigte im Angriff vermehrt seine Wurfgewalt aus der zweiten Reihe. Er war es schliesslich auch, der die Kreise Safrankos am besten einzugrenzen wusste und so im Zusammenspiel mit Seravallis guter Leistung die Solothurner Aufholjagd in den letzten 10 Minuten vor Schluss noch möglich machte. Am Ende hatte man aber zu wenig Wechselmöglichkeiten und so war es nicht erstaunlich, dass den Solothurnern in wichtigen Spielsequenzen dumme Fehler unterliefen und man schliesslich mit einer weiteren knappen Niederlage leben muss.
Neben dem explosiven Reznicek und dem agilen Stettler fiel auch noch Routinier Isailovic kurzfristig aus (Probleme in der Leistengegend). Zudem waren mit Lüthi und Oyamendan noch immer zwei Langzeitverletzte nicht einsatzbereit. Es wird sich zeigen, wie sich der TVS präsentiert, wenn all jene wieder zurück auf dem Feld sind. Fakt ist, man steht nach sechs gespielten Partien nach wie vor ohne Zählbares auf dem letzten Platz und muss nun zwingend die ersten Punkte einfahren. Beim folgenden 4-Punkte-Spiel von nächstem Samstag (Supersaturday im CIS) zu Hause gegen Aufsteiger Emmen steht man bereits total unter Zugzwang.
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