NLB-Handball. Der TV Solothurn muss im Duell der Tabellenletzten eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Die Aarestädter verlieren das kapitale Spiel gegen den TV Birsfelden mit 24:25.
Gaudenz Oetterli
Fünf Minuten dauerte das Hin und Her in der Startphase. Drei Minuten davon lag Birsfelden in Führung, ehe der Gast aus Solothurn die Partie ausglich. Danach führten nur noch die Gäste aus dem Mittelland. Der TVS legte einen dominanten Auftritt hin. In der Deckung hielt er die Baselländer in Schach, vor dem Tor zeigten sich die Mannen des neuen Trainers Slavko Corluka eiskalt. Tor um Tor wuchs der Vorsprung des Tabellenletzten vom Jurasüdfuss an. Den Schlusspunkt unter eine fast perfekte erste Halbzeit setzte Tomas Reznicek mit einem Siebenmeter 25 Sekunden vor der Pausensirene zum 15:9.
Verwaltungsmodus reicht nicht aus
Nicht nur das Resultat, sondern auch die Art und Weise, wie es zustande gekommen war, liess die mitgereisten Solothurner auf den so wichtigen Vollerfolg hoffen. Nichts deutete in den ersten 30 Minuten darauf hin, dass der TV Solothurn sich noch einmal sollte in Bedrängnis bringen lassen. Sechs Tore sind ein komfortabler Vorsprung, aber im Handball kann in einer Halbzeit viel passieren, wie sich erweisen sollte. Denn nach der Pause holten die Einheimischen innert kurzer Zeit zwei drei Tore auf und das reichte, um der Partie wieder diese Brisanz zu verleihen, welche den Gegner doch etwas nervös macht.
Die Solothurner leisteten sich in der Offensive den ein oder anderen Fehlwurf mehr. Waren es in der gesamten ersten Hälfte nur deren fünf, so erreichte der TVS die gleiche Anzahl bereits nach zwölf Minuten in Halbzeit zwei. Kam dazu, dass auch die Abwehrquote in der Deckung nicht mehr ganz so hoch war. Als der Birsfeldner Toptorschütze Guillermo Gorzo in der 46. seinen persönlich sechsten Treffer erzielte, war dies gleichzeitig der Anschluss zum 19:20 und das Spiel war wieder völlig offen. Die Gäste müssen sich dabei vorwerfen lassen, dass sie nach der Pause bereits zu früh den Vorsprung lediglich verwalten wollten und das Heimteam mit wesentlich mehr Esprit aus der Garderobe kam.
TVS mit wichtigen Fehlern, TVB mit wichtigen Toren
Obwohl die Solothurner in der Folge noch einmal auf 22:19 (51. Minute) davonzuziehen vermochten und alle Trümpfe in der Hand hielten, reichte es am Ende nicht zum Sieg. Denn als es in der umkämpften Schlussphase darauf ankam, waren sie es, welche die entscheidenden Fehler machten: Ein verschossener Gegenstoss allein vor dem Torhüter, ein Pass auf einen Spieler, der nicht schaut, mit einem Einwurf für Birsfelden als Folge und ein vergebener Penalty beim Stand von 25:24 für Birsfelden. Nur zwei Tore in den letzten zehn Minuten reichten nicht aus, um den Vorsprung über die Zeit zu retten, da sich die Hausherren genau in dieser Phase fast keine Fehler mehr leisteten. Sie machten ihre Treffer, glichen drei Mal kaltschnäuzig aus und erzielten am Ende das Siegestor zum 25:24. Nach dieser unglaublichen Wende war der Jubel beim TV Birsfelden nach dem Schlusspfiff verständlicherweise riesig, Solothurn hingegen ist um eine bittere Erfahrung reicher.
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