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Erneuter Motorenschaden auf halber Strecke

Aktualisiert: 28. Juni 2023

NLB-Handball. Beim Gastspiel in der topmodernen Mobiliar Arena in Gümligen bringt der TVS die PS, die eigentlich in ihm stecken, wiederum nur in den ersten 30 Minuten auf die Platte. Danach stockt der Motor komplett und die Ambassadoren gehen schliesslich gegen gnadenlose Surbtaler mit 26-36 unter.


Andri Tatarinoff


Man stelle sich einen schnittigen Sportwagen vor. Aerodynamische Form, mit Rennreifen bepackt, wenig Gewicht, viel Hubraum und noch mehr Leistung. Bereit für ein 24 Stunden Rennen. Unter den gegebenen Voraussetzungen startet man ideal in das Rennen. Nach 12 Stunden aber klemmt plötzlich etwas. Vielleicht ist es das Getriebe, vielleicht eine falsche Öl-Benzin-Mischung oder ein Zylinder, der kaputtgeht. Man findet aber den Fehler nicht und muss die restlichen 12 Stunden mit diesem zu Ende fahren. Resultat: man wird von allen überholt! Genau so ergeht es in der aktuellen Spielzeit dem TVS.


Das Bild, welches der TVS eigentlich abgibt, ist jenes, eines Supersportwagen. Allerdings weiss dieser Supersportwagen (noch) nicht, wie mit seinen unendlichen PS umzugehen ist. Man kann seit einem Monat auf ein fast volles Kader setzen, welches sehr breit, talentiert und ausgeglichen aufgestellt scheint. Diese Breite und dieses Talent demonstriert der Ambassadoren-Sportwagen jeweils sehr gekonnt in den ersten 30 Spielminuten. Danach fällt aber er mal für mal in einen Economy-Modus und spart an allen Ecken und Enden. So auch am Samstag gegen Handball Endingen. Man startete absolut fokussiert in die Partie, spielte die Angriffe sehr geduldig aus und bestach durch viel Laufbereitschaft und Zug aufs Tor. So lag man während den ersten zwanzig Spielminuten immer mit 1-3 Toren vorne. Erst in den letzten Minuten vor der Pause saugte der TVS Motor erstmals ein bisschen Luft an, sodass man schliesslich mit dem knappst möglichen Rückstand in die Pause ging.


Verunsicherung spürbar


Dann war es da, erneut, das Rätsel um den Einbruch des Supersportwagens. Kein Zug mehr aufs Tor, technische Fehler die sich häuften, Automatismen, die überhaupt nicht griffen, keine Geduld mehr, Fehlwürfe, ein langsamer aber stetiger Zerfall. Von minus eins beim Pausentee ging es gleich mal auf minus vier. Zwar konnten sich die Ambassadoren nochmals etwas aufbäumen und kamen wieder auf zwei ran, danach schlichen sich aber zu viele der oben genannten Fehler ins Solothurner Kollektiv, als dass man die gnadenlos effizient auftretenden Endinger noch ernsthaft hätte gefährden können. Je grösser der Abstand wurde umso bemerkbarer machte sich auch die Verunsicherung der Aarestädter. Es war, als liefe man gegen eine Wand, von der alles zurückprallte. Mit der Wand ist in diesem Sinne der disziplinierte Endinger Abwehrverbund gemeint, gepaart mit dem bestens aufgelegten Fabian Spuler (13/31 42% Quote - am Ende Bestplayer) zwischen den Pfosten.


Mit dem stetig grösser werdenden Rückstand und der damit einhergehenden Verunsicherung, blieb schliesslich auch die Kämpfer-Moral auf der Strecke liegen. Dies wiederspiegelte sich in der allerletzten Situation der Partie, in welcher 5 Sekunden vor dem Ende der Endinger Hüter Spuler einen Gegenstosspass über das ganze Feld direkt an den gegenüberliegenden Kreis an den Mann brachte, trotz dass dieser von diversen Solothurnern umgeben war, die aber nicht mehr als eine Statistenrolle einnahmen. Er konnte nur noch regelwidrig gestoppt werden, was einen letzten Siebenmeter für Endingen bedeutete und das klare Verdikt von der zehn-Tore-Niederlage schliesslich besiegelte.


Konkurrenz zieht davon


Es gilt nun für das ganze Team um den Solothurner Sportwagen über die Festtage den Kopf etwas durchzulüften und die paar freien Tage zu nützen und zu geniessen. Denn wenn es wieder los geht muss man zwingend mit einem klaren Kopf hinter die Arbeit um den Systemfehler ausfindig zu machen, möchte man den Anschluss auf die rettenden Plätze nicht verlieren. Diesbezüglich spielte es den Ambassadoren am vergangenen Wochenende auch alles andere als in die Karten. So siegte der Vorletzte aus Birsfelden zu Hause gegen Handball Emmen und auch GC/Küssnacht holte in Halbzeit zwei einen Vier-Tore-Rückstand auf und egalisierte das Resultat gegen den STV Baden schliesslich noch. Heisst in der Endabrechnung, dass der TVS Bereits mit vier Punkten hinter dem rettenden 12. Platz steht.


Weiter geht der Kampf gegen den Abstieg mit zwei Auswärtspartien am 24. & 28.01 in Stans und Stäfa. Bis auf weiteres wünschen wir vom TVS euch allen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins Jahr 2023.







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