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Im Dunkeln ist nicht gut munkeln

Aktualisiert: 29. Juni 2023

NLB-Handball. Es passt nach wie vor meist noch nicht viel zusammen beim TV Solothurn. Gegen Wädenswil/Horgen zeigten sich die Aarestädter in der Abwehr zwar von ihrer besten Seite, die Offensive war aber einmal mehr ein Totalausfall. Mit nur 16 Treffern reichte es somit auch bei eigentlich wenigen 25 Gegentoren nicht zum Erfolg.


Gaudenz Oetterli


Licht und Schatten wechseln sich diese Saison im Spiel der Solothurner ab. Wobei sich der TVS vermutlich irgendwo um den nördlichen Polarkreis befindet, und dies zwischen September und Mai. Sprich, es gibt eher wenig Licht und umso mehr Schatten. In der Natur nennt sich dieses Spektakel Polarnacht und hat mit der Neigung der Erdachse um 23,5 Grad zu tun. Im Handball hingegen ist das Schattendasein überhaupt kein gern gesehenes Spektakel, und die Schieflage, gerade beim TVS, dürfte mittlerweile um einiges grösser sein als diejenige der Erde.

Oft zeigte Solothurn in dieser Saison in den Spielen sein sonniges Gesicht, bevor man mit einer Schattenphase die gute Arbeit zunichte machte. Gegen Wädenswil/Horgen fand das Team von Trainer Slavko Corluka einen neuen Weg, hell und dunkel zu kombinieren.


Mittellinie ist die Tag-Nacht-Grenze

Es sei vorweggenommen, die Defensive der Solothurner war der Sonnenschein der Partie. Nur 25 Tore zu kassieren gegen eine Mannschaft, die bis dahin im Schnitt pro Spiel mehr als 31 Treffer erzielte, das ist für den Tabellenletzten von Jurasüdfuss eine sehr respektable Leistung. Ebenso, dass es den Solothurnern gelang, ihre sonst so ballsicheren Zürcher Kontrahenten zu 14 technischen Fehlern zu verleiten. Bei nur 25 Gegentoren wäre ein Sieg im Handball somit gut möglich.

Wäre, denn die Mittellinie war im vergangenen Spiel gleichbedeutend mit der Tag-Nacht-Grenze. Sobald der TVS diese überschritt, tappte das Heimteam im Dunkeln. Was hinten hervorragend funktionierte, missriet im Angriff. Wie der Gegner schenkten auch die Ambassadoren den Ball mittels technischer Fehler 14 Mal her. Dazu gesellte sich eine wesentlich schlechtere Wurfquote als beim Gegenüber. Mit nur 38 Prozent erfolgreichen Würfen – in umgekehrter Konsequenz 26 Fehlschüsse – gelangen dem TVS nur mickrige 16 Treffer, für einen Sieg schlicht zu wenig.


Die Hoffnung auf den neuen Tag

Nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Tabelle wird die Lage somit immer düsterer. Solothurn ist das einzige Team, das noch nicht 400 Tore erzielt hat in 17 Spielen (389). Das offensiv zweitschlechteste Team, die Pfadi Espoirs, hat ganze 51 Treffer mehr auf dem Konto. Und genau diese Jungs aus Winterthur sind der nächste Gegner des TV Solothurn, was ein kleiner Lichtblick sein dürfte. Nach der Nacht folgt bekanntlich der nächste Tag. Vielleicht schaffen es die Ambassadoren gegen einen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte endlich, aus der Finsternis hinauszutreten. Die Punkte würden mit Blick auf die Tabelle und das immer kürzer werdende Restprogramm dringend benötigt. Ansonsten wird das dieses Jahr nichts mehr, mit dem Platz an der Sonne.

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