NLB-Handball. Tapfer wehrten sich die Underdogs aus Solothurn im Cup-Sechszehntelfinal gegen das NLA-Team aus Kreuzlingen. Zur Pause stand das Spiel noch auf der Kippe. Doch je länger die Partie dauerte, desto mehr musste der arg verletzungsgebeutelte TV Solothurn abreissen lassen.
Gaudenz Oetterli
Der Cup ist immer ein gutes Terrain für Überraschungen. Doch dafür müssten die Spiesse wenigstens personell in etwa gleich lang sein. Das war im Duell des TV Solothurn mit dem HSC Kreuzlingen nicht der Fall. Während die Ostschweizer mit 14 Spielern aufliefen, plagen den TVS nach wie vor grosse Verletzungssorgen und das Heimteam musste mit lediglich 9 Spielern auskommen, davon 7 Feldspieler. Unter diesen Voraussetzungen blieb auch die Überraschung aus, Kreuzlingen stösst mit dem Sieg in das Achtelfinale vor, Solothurn scheidet aus dem Cup aus.
Solothurn hält gut mit in der 1. Halbzeit
Unter diesen Voraussetzungen war von Beginn weg klar, dass die oberste Prämisse beim TVS lautet, dass sich nicht noch weitere Spieler verletzen. Zu wichtig sind die letzten vier Meisterschafts-Partien vor Weihnachten. Der Cup mag zwar ein schönes Zückerchen sein, die oberste Prämisse liegt jedoch beim Ligaerhalt in der NLB. Auch der Gegner war sichtlich bemüht, das Cup-Duell nicht allzu intensiv werden zu lassen. Denn was der TVS in der NLB durchlebt, gilt für Kreuzlingen in der NLA. Die Ostschweizer stecken ebenfalls im Abstiegskampf und haben bis Ende Jahr sogar noch fünf Matches zu bestreiten.
So fügten sich die Thurgauer dem gemächlichen Tempo, das die Aarestädter vorgaben, um ihr spärliches Personal zu schonen. Im Wissen, dass man mit der breit besetzten Bank im Bedarfsfall noch einen Gang höher schalten könnte. Bis zur Pause entwickelte sich ein ausgeglichenes Defensiv-Spiel, in dem das Heimteam nach 30 Minuten mit nur gerade einem Treffer zurücklag, mit 10:11.
Kräfte schwinden, Differenz wächst
Der Zeitpunkt, als das Spiel auf die Seite der Gäste kippte, folgte dann in der 5. Minute der zweiten Halbzeit. Während sich gleich nach Wiederbeginn zuerst die Torhüter auf beiden Seiten auszeichnen konnten und die Differenz bei einem Treffer blieb, folgte eine gute Möglichkeit für Solothurn, das Zepter zu übernehmen. Innert gut zwei Minuten kassierten die Thurgauer gleich drei Zeitstrafen. Der TV Solothurn konnte fast zwei Minuten lang mit 6:4 spielen. Doch anstatt das Spiel auf seine Seite zu zwingen, verloren die Einheimischen diese Phase mit 0:2 Toren.
Es war der berühmte Nackenschlag. Der TVS erholte sich davon nicht mehr. Mit den gleichen sechs Spielern hielt er sich lange knapp über Wasser, einen Rückstand von 3 oder 4 Toren wettzumachen, so viel Power war nicht mehr im Tank. Die Abschlüsse wurden aufgrund der Müdigkeit ungenauer, Kreuzlingen zog langsam davon. Den Schlusspunkt setzte der Underdog kurz vor der Schlusssirene mit dem Treffer zum 20:28. So ist der TVS zwar aus dem Cup ausgeschieden, dies jedoch erhobenen Hauptes und vor allem ohne weitere Verletzung.
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