1.Liga Handball. Die neu formierte TVS Truppe verliert den Auftakt in die neue 1. Liga Saison gegen WEST HBC deutlich mit 30-19. Was auf den ersten Blick nach einer herben Klatsche aussieht, war im Grunde genommen aber eine logische Folge aus den Vorzeichen einerseits, die es für dieses Spiel gab, sowie aus dem Spielverlauf, der alles andere als für die Ambassadoren lief.
Andri Tatarinoff
Niederlagen schönreden oder für solche Ausreden suchen ist immer heikel. Besonders wenn man eine Packung von über 10 Toren erhalten hat. Am Samstagabend bei der Premiere des neu formierten TVS Fanionteams in der 1. Liga waren aber tatsächlich die Handballgötter alles andere als auf der Seite der Aarestädter. Man konnte im Vorfeld, auf der Hinreise und in der Garderobe die Anspannung und die Vorfreude der jungen TVSler förmlich riechen. Jung war die Truppe tatsächlich, denn mit Tobias Zeltner, Fridolin Oesterlee und Lukas Hürlimann waren gleich drei Spieler aus dem U19 beim Herren 1 im Einsatz, die alle zuvor schon mit der U19 im Einsatz waren. Ebenso Krisztian Vazsonyi, der zwar fix in den Kader vom Herren 1 gehört, war zuvor bereits 60min im Einsatz mit der Jugend.
Wegen der angesprochenen Kaderknappheit und dem Wissen, dass das Tempospiel der Westschweizer eine ihrer Waffen ist, war die Devise der Solothurner klar. Geduldige, lange Angriffe spielen, gute Abschlusspositionen erarbeiten und dann kaltblütig abschliessen. Dazu wollte man möglichst einfache Ballverluste vermeiden. Dies wurde im Prinzip auch nicht schlecht umgesetzt, jedoch scheiterte man in Halbzeit eins leider vermehrt aus guten Abschlusspositionen am bestens aufgelegten «Gardien» der Westschweizer Jan Sega, der am ende der Partie mit einer sagenhaften Quote von 55% gehaltener Bälle glänzte. Leider funktionierte auch die Rückwärtsbewegung der Ambassadoren nicht wie gewollt und so hinkten die Solothurner den Westschweizer immer 1-2 Tore hinterher in Spielzeit 1.
Direkte rote gegen Beer als Schlüsselmoment
Die Hypothek von Minus drei Toren, die aus der ersten Halbzeit resultierte, war aus den oben erwähnten Gründen, dann die logische Folge, aber bestimmt noch kein Grund sich zu beugen. Das bei weitem grössere Problem, welches für die Halbzeit zwei auf die Ambassadoren wartete, war die Disqualifikation von Captain Beer, der sich durch eine unglückliche Abwehrbewegung Ende der ersten Halbzeit eine direkte rote Karte einhandelte. Beer war einer von jenen, der in der ersten Halbzeit auch im Angriff Akzente setzen konnte und die Westschweizer vermehrt vor Probleme stellte. So fehlte den Gästen also der Leader in der Abwehr, sowie im Angriff.
Dies vermochten die Gäste zu Beginn der zweiten Halbzeit noch zu kaschieren und das Spiel ging vorerst ausgeglichen weiter, danach schwanden aber zusehends die Kräfte und die Ideen der Gäste und man lief von Spielminute 35-50 gegen die bekannte Wand und wurde von den gnadenlosen und pfeilschnellen Romands ausgekontert.
Trotz Klatsche – gute Teamstimmung
Trotz dieser herben Nackenschläge Mitte zweite Halbzeit stimmte der Einsatz des neu formierten Teams bis zum Schlusspfiff. Kein Spieler auf dem Feld gab sich auf oder liess den Kopf hängen. Und so konnte man in der Endphase des Spiels den Rückstand, der zwischenzeitlich bis auf 14 Tore angewachsen war, noch auf deren 11 verkürzen. Auch nach dem Spiel stimmte die Moral der Ambassadoren nach wie vor und man baute sich sogleich verbal wieder gegenseitig auf! Es gilt nun, die Lehren aus dieser Niederlage zu ziehen und am kommenden Wochenende, mit breiter aufgestelltem Kader, im ersten Heimspiel der Meisterschaft, erneut gegen einen Gegner aus der Romandie, ein Feuerwerk loszulassen.
Foto: Urs Trösch
댓글