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Blogbeitrag

Aller schlechten Dinge sind drei

Aktualisiert: 4. Nov.

Zum dritten Mal innert fünf Wochen spielte der TV Solothurn gegen die Spielgemeinschaft Nyon. Und erneut mussten die Aarestädter als Verlierer vom Platz. Die Zahl «Drei» nimmt aktuell in vielen Statistiken des TVS eine tragische Rolle ein – aber bietet in einem Punkt ein bisschen Hoffnung.

 

Gaudenz Oetterli

 

Wie in drei Teufels Namen ist denn das möglich? Diese Frage dürften sich einige TVS-Fans letzten Samstag in der CIS-Halle gestellt haben, ebenso Spieler und Trainer selbst. Drei Mal traf Solothurn in dieser Saison bereits auf Nyon, und auch im dritten Anlauf blieben die Solothurner am Ende auf der Strecke, dieses Mal denkbar knapp mit 27:28.

 

Umso bitterer ist diese neuerliche Niederlage, weil sie die aktuelle Pechsträhne der Truppe von Trainer Andri Tatarinoff quasi auf die Spitze treibt, und die negative Behaftung der Zahl Drei. So ist die Schlappe gegen Nyon nicht nur der dritte Misserfolg des TVS in Serie, es ist gleichzeitig auch die dritte Niederlage in dieser Saison mit lediglich einem Tor Unterschied. Das Pech, das den Ambassadoren aktuell am Schuh klebt, nimmt schon fast das Ausmass einer griechischen Tragödie an.

 

Als hätte Sophokles die Geschichte höchstpersönlich geschrieben

 

Das Drehbuch zum neuerlichen TVS-Drama ist kurz erzählt: Der Protagonist, in diesem Fall der TV Solothurn, präsentierte sich selbstbewusst, erzielte das erste Tor der Partie und lag nach knapp sieben Minuten mit 5:4 in Führung. Danach folgte die schicksalshafte und tragische Wendung, indem der griechische Held mit Fehlern in der Offensive und Unzulänglichkeiten in der Abwehr in eine ausweglose Situation geriet. Das Pausenresultat von 12:19 und der zwischenzeitliche Rückstand von 17:25 nach knapp 43 Minuten standen dabei sinnbildlich für die tragische Wendung in diesem epischen Drama.

 

Am Tiefpunkt angelangt, die sich immer deutlicher abzeichnende Katastrophe vor Augen, unternahm der Protagonist noch einmal grösste Anstrengungen, den Untergang abzuwenden. Hoffnung keimte auf, sowohl bei den Fans, wie auch in den eigenen Reihen auf dem Feld, als der Rückstand von Minute zu Minute schmolz. Noch zehn Minuten zu spielen, der Rückstand lag bei 22:26, knapp fünf Minuten vor dem Ende der Anschluss zum 26:27. Sollte dem Helden die magische Wende doch noch gelingen?

 

Es folgen die wichtigsten Wochen der Saison

 

Wäre diese Geschichte aus dem dritten Jahrtausend nach Christus, dann wären sich die Solothurner am Ende freudentrunken in den Armen gelegen. Aber die Griechen kannten kein Happy End. Dies ist eine amerikanische Erfindung. Die Griechen waren die Meister der Tragik. Und der TV Solothurn könnte einer ihrer Protagonisten sein. Trotz drei Würfen in den letzten Minuten, trotz gehaltenem Penalty, trotz letztem Angrif von fast einer Minute Länge sollte es dem TVS nicht mehr gelingen, die Partie auszugleichen. Zum dritten Mal in dieser Saison verloren die Solothurner ein Spiel mit nur einem Treffer Differenz.

 

Die verflixte Zahl «Drei» verfolgt TVS-Trainer Andri Tatarinoff und seine Mannen wie ein rachsüchtiger Gott, der dem Helden den Ruhm nicht gönnen mag. Doch in der Drei liegt für die kommenden Spiele auch Hoffnung. Denn trotz nur einem Sieg und nun sechs Niederlagen insgesamt, liegen immer noch drei Mannschaften hinter dem TV Solothurn. Gegen alle drei haben die Ambassadoren noch nicht gespielt, gegen alle drei werden die Aarestädter in den nächsten gut drei Wochen spielen. Und gegen alle drei muss der TVS gewinnen. Die Solothurner Handballgeschichte darf gerne ein bisschen amerikanischer werden.


Foto: Urs Trösch

ree

 
 
 

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