Auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis
- tvsolothurn
- 26. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
In der Meisterschaft läuft es für den TVS aktuell nicht wie gewünscht. Alle drei Spiele gingen verloren. Den einzigen Sieg der aktuellen Saison holten sich die Aarestädter in Cup. Nun folgt in diesem Wettbewerb die nächste Runde und der Gegner ist mit RG Nyon ein Bekannter, inklusive guter Cup-Erinnerungen.
Gaudenz Oetterli
Wenige Sekunden waren letztes Jahr im Cup noch zu spielen. Der TV Solothurn war zu Gast in Nyon und hatte die gesamte Partie bis dahin im Griff. Zwischenzeitlich führte man mit sechs Treffern Vorsprung und noch in der 57. Minute lagen die Ambassadoren 26:24 in Front. Trotzdem gelang den Nyonnais kurz vor der Schlusssirene noch der Ausgleich. Der anschliessende Angriff des TVS brachte nichts Zählbares mehr ein: Verlängerung.
Anstatt sein Team zusammenzustauchen ob der Verspielten Führung sagte Assistenz-Trainer Samuel Hubacher damals vor der Verlängerung nur: «Jetzt haben wir sie da, wo wir sie haben wollten.» Was im ersten Moment wie eine sarkastische Pointe klang, erwies sich aber als richtig.
Vor dem Spiel glaubten nur wenige daran, dass der TV Solothurn gegen das starke Nyon überhaupt eine Chance hat und man hätte mit Handkuss ein Remis nach der regulären Spielzeit genommen. Nun hatte man den Gegner genau da, und den Spielern wurde bewusst, dass sie sich nicht über verpasste Chancen ärgern sollten, sondern die kommenden Chancen nutzen. Gesagt, getan, und zwei Mal fünf Minuten später war der 34:31 Sieg für Solothurn Tatsache und der TVS zog ins Achtelfinale des Cups ein.
Schöne Erinnerungen gewinnen kein Spiel, Taten hingegen schon
In diesem Jahr will es der Zufall so, dass die RG Nyon und der TV Solothurn erneut nicht nur in der Meisterschaft in der gleichen Gruppe zweimal aufeinandertreffen, sondern erneut im Cup. Zwei Unterschiede gibt es jedoch: dieses Mal spielen die Solothurner vor heimischer Kulisse und das Duell findet bereits in der Hauptrunde der Cups statt, der Gewinner qualifiziert sich somit für den Sechszehntelfinal.
Über die Vorzeichen dieses Spiels kann man für ein frühes Cupspiel einiges sagen. Denn durch die Tatsache, dass beide Teams bereits zwei Saisons in der Meisterschaft gegeneinander spielten, plus besagtes Cupspiel letztes Jahr, kann die Rollenverteilung an fünf Duellen gut festgemacht werden. In der Meisterschaft zeigte Nyon den Solothurner drei Mal deutlich, wo der Hammer hängt. Nur einmal konnten sich die Ambassadoren mit einem Unentschieden einen Punkt erkämpfen.
Nyon ist eine Mannschaft, die ein enormes Tempo anschlägt. Nach jedem eroberten Ball und auch nach Gegentreffern kommen die Romands mit grosser Geschwindigkeit hinten raus. Und auch im Positionsspiel sind die Waadtländer extrem beweglich und schnell. Diese Fähigkeit dürfte auch die Erklärung sein, wieso Nyon die meisten Spiele gegen den TVS gewinnen konnte. Denn genau mit dieser Agilität von eher klein gewachsenen, flinken Spielern, bekundet Solothurn regelmässig Mühe, zuletzt zum Beispiel in der Meisterschaft gegen den KTV Visp, der den gleichen Tempohandball spielt. Solothurn muss einen Weg finden, seine körperliche Überlegenheit in der Defensive auszuspielen, wie dies vor einem Jahr in Nyon der Fall war. Denn dieses Spiel hat eines gezeigt: Man steht nie von vorne rein auf verlorenem Posten, wenn man seine Stärken nutzen kann.
Foto: Urs Trösch





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