Ein Sieg war gefordert und die Solothurner gaben sich einmal mehr keine Blösse. Gegen Nyon La Côte reihte der TV Solothurn mit 32:24 den dritten, deutlichen Sieg aneinander. Der Erfolg bedeutet einen weiteren Platzgewinn in der Tabelle und auch das Torverhältnis verbessert sich markant.
Gaudenz Oetterli
Die Meisterschaft geht in die entscheidende Phase und just in diesem Moment schafft es der TV Solothurn endlich, seine Pferdestärken auf den Boden zu bringen. Die erfreuliche Folge davon: mit drei Siegen in Folge und einem positiven Torverhältnis von plus 26 Toren verkleinern die Aarestädter ihre Abstiegssorgen. Von den sechs Mannschaften, die rein rechnerisch noch direkt oder über die Barrage absteigen könnten, hat Solothurn dank dieser Siegesserie nun die besten Karten.
Die jüngsten Erfolge kommen nicht von ungefähr. Dass die Mannschaft von Trainer Andri Tatarinoff grosses Potenzial hat, ist nichts Neues. Doch bisher gelang es dem Gemisch von altgedienten, ehemaligen NLB-Spielern, entwicklungsfähigen, ehemaligen Zweitliga-Spielern und Rohdiamanten aus der eigenen Jugendbewegung nicht, ihr volles Potenzial als Team auszuschöpfen. Zu viel war abhängig von einzelnen Glanzleistungen. Ganz anders in den letzten drei Spielen. Auch gegen Nyon La Côte funktionierte das ganze Team wieder wie eine gut geölte Maschinerie, sowohl in der Defensive, aber vor allem im Angriff.
Verhaltener Start, danach mit Vollgas unterwegs
Rund zehn Minuten schafften es die Gäste aus der Romandie, mit den favorisierten Ambassadoren mitzuhalten. Grund dafür waren aber weniger die Nyonnais selbst, als viel mehr die Solothurner. Diese hatten offenbar ihr Zielwasser etwas spät getrunken und setzten drei ihrer vier Abschlüsse zu Spielbeginn neben das Tor. Doch dies sollte nicht der Standard bleiben, im Gegenteil.
Nach drei Fehlwürfen in den ersten knapp fünf Minuten verzeichnete der TVS bis zur Pause in gut 25 Minuten nur noch weitere drei Fehlversuche. Mit einer solchen Trefferquote ist es wenig verwunderlich, dass sich im Verlauf der ersten Halbzeit resultatmässig eine grosse Lücke auftat. Denn während seine Vorderleute munter skorten, setzte sich auch TVS-Keeper Jan Tatarinoff immer wieder in Szene. Zehn Paraden in den ersten 30 Minuten sind absoluter Topwert. So jubelten die TVS-Fans in der Halle bereits zur Pause über einen deutlichen 19:11-Vorsprung.
Alle 14 Spieler tragen zum Sieg bei
Es änderte sich in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel nicht viel am Spielgeschehen. Die Einheimischen drückten weiterhin aufs Tempo und glänzten im Abschluss – gut für das Torverhältnis, das in der Endabrechnung je nach dem noch eine wichtige Rolle spielen könnte. Den maximalen Peak erreichten die Aarestädter nach 43 Minuten, und noch einmal zwei Minuten später. Die Resultat-Tafel zeigte beim 26:13 und danach beim 27:14 gleich 13 Tore Differenz an. Dies hätte sogar für ein leicht positives Torverhältnis gereicht.
Doch Trainer Andri Tatarinoff entschied sich richtigerweise, einem hohen Sieg nicht alles unterzuordnen – er nahm zwei drei Wechsel vor. Spieler, die in den letzten drei Spielen viel Verantwortung übernommen haben und dadurch auch einer hohen Belastung ausgesetzt waren, erhielten eine Pause. Und noch wichtiger: Spieler, die aufgrund der heiklen Tabellensituation und gewissen Abstiegssorgen in den letzten Partien wenig oder keine Einsatzzeit erhielten, konnten sich in den letzten rund 15 Minuten noch für weitere Aufgaben empfehlen.
Am Ende hatten alle Solothurner auf dem Matchblatt ihren Einsatz, der Sieg fiel mit dem Endresultat von 32:24 sehr deutlich aus und war zu keiner Zeit gefährdet. Als Belohnung dafür gab es nicht nur zwei Punkte, sondern auch noch das Zückerchen, in der Tabelle den Lokalrivalen Herzogenbuchsee wieder überholt zu haben und auf Rang sieben vorzurücken.
Foto: Urs Trösch

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