Duell der Pechvögel

In der zweiten Meisterschaftsrunde tritt der TVS zum ersten Mal zuhause an. Es wird das Duell zweier Teams, die in der ersten Runde denkbar unglücklich Punkte abgaben. Während Solothurn in der ersten Partie durch einen Penalty nach Ablauf der Uhr verlor, kassierte der KTV Visp in letzter Sekunde den Ausgleich.

Gaudenz Oetterli

Die erste Runde der neuen Meisterschaft hat der TV Solothurn gespielt und knapp gegen Olten verloren. Zwei Teams und Lokalrivalen des TV Solothurn, waren bisher in der Meisterschaft jedoch gar noch nicht am Werk, da sie ihre erste Partie verschieben mussten. Die Tabelle hat daher noch keine grosse Aussagekraft. Im Cup sicherten sich die Solothurner mit einigem Krampf gegen einen starken Zweitligisten den Einzug in die Cup-Hauptrunde und können somit trotz Startniederlage bereits ein Erfolgserlebnis aufweisen. In der nächsten Cup-Runde geht es – wie schon letztes Jahr – gegen Nyon, dieses Mal jedoch vor eigenem Publikum.

Gegen dieses Nyon spielte in der ersten Runde auch der nächste Gegner des TV Solothurn. In einem wahrlichen Schützenfest musste sich der KTV Visp am Ende mit einem 41:41-Remis zufriedengeben. Die Walliser führten 23 Sekunden vor Schluss noch mit zwei Toren Vorsprung. Ähnlich bitter wie Solothurn kassierten sie den letzten Gegentreffer in letzter Sekunde. Im Gegensatz zum TVS blieb den Südschweizern jedoch ein Punkt auf ihrem Konto.

Bereits erfordert eine Verletzung Umstellungen

Bereits in der letzten Saison war Visp dafür bekannt, viele Tore zu erzielen, aber eben auch sehr viele Gegentreffer zuzulassen. Es scheint so, als würden die Walliser das offene Visier auch dieses Jahr tragen. Dabei kann sich der KTV wie schon im letzten Jahr auf den wurfstarken Rückraumspieler Lionel Karlen verlassen. Im ersten Meisterschaftsspiel erzielte der Linkshänder gleich 15 Treffer. Und die Solothurner dürften ihn noch gut in weniger guter Erinnerung haben. Denn in der letzten Saison erlegte Lionel Karlen die Ambassadoren in einem Spiel fast im Alleingang.

Einen starken Linkshänder hat auch der TVS in seinen Reihen. Das junge Eigengewächs Flurin Scartazzini erhielt letztes Jahr zum erstem Mal Einsätze und einige Verantwortung und war gegen Olten bereit, in der neuen Saison durchzustarten. Er warf die ersten beiden Treffer und brachte die Aarestädter schnell mit 2:0 in Führung. Doch in der nächsten Aktion verletzte er sich schwer, riss sich das Kreuzband und fällt für den Rest der Saison aus.

Dieser Umstand zwingt TVS-Trainer Andri Tatarinoff bereits früh in der Saison zu Umstellungen. Linkshänder sind die seltenen Erden des Handballs, ein Rohstoff, der nur in geringer Menge vorkommt. Trainer Andri Tatarinoff kann zum Glück auf Spieler zurückgreifen, die auf dieser Position Erfahrung haben. Bereits in der letzten Saison spielten die Ambassadoren zum Grossteil noch mit Rechtshändern im rechten Rückraum und sie spielten eine erfolgreiche Saison. Diese Flexibilität muss die Tatarinoff-Truppe nun auch in der neuen Spielzeit bereits wieder unter Beweis stellen.

Bild: Urs Trösch