Der TV Solothurn startet miserabel in die Partie gegen die SG Nyon und gerät früh arg in Rückstand. Gegen die starken Romands gelingt danach kein Effort mehr. Nach dem letztwöchigen Erfolg gegen Birsfelden gibt es an gleicher Stelle vom neuen Leader Nyon ordentlich einen aufs Dach.
Gaudenz Oetterli
Knapp 20 Minuten waren zwischen dem TVS und den Gästen aus der Westschweiz gespielt, als das Duell eigentlich schon entschieden war. Das Heimteam lag zu diesem Zeitpunkt bereits mit 3:11 im Rückstand. Zuvor brauchten die Solothurner ganze 19 Minuten für lediglich zwei Tore. Nyon verbuchte zur gleichen Zeit den zehnten Treffer und Torhüter Damien Aillaud hielt ebenso viele Bälle. Dies entsprach einer Momentaufnahme von fast 85 Prozent gehaltener Bälle. Eine absurde Quote.
Es war schon fast ein beschämendes Bild, wie die Solothurner Schützen reihenweise am gegnerischen Keeper scheiterten. Neben Nyon-Hüter Damien Aillaud, welcher die erste Halbzeit mit einer immer noch sensationellen 58-Prozent-Quote beendete und quasi alleine für die Sieben-Tore-Differenz verantwortlich war, glänzte im Angriff Spielmacher Enzo Furnari mit insgesamt 9 Treffern. Furnari ist ein Mensch von eher kleinem Wuchs. Eigentlich nicht unbedingt von Vorteil im körperlichen Handball-Sport. Doch er macht die fehlende Körpergrösse locker wett mit seiner Flinkheit und seinem hervorragenden Spielverständnis. Die TVS-Defensive, körperlich um einiges robuster, wurde ein ums andere Mal düpiert.
Die zwei Gesichter des TV Solothurn
Mit der soliden Pausenführung von 16:9 nahmen es sich die Nyonnais sogar heraus, für die zweite Halbzeit den überragenden Torhüter Damien Aillaud nicht mehr einzusetzen. Die Romands waren sich ihrer Sache sicher, und sie wurden schnell in ihrer Haltung bestätigt. Sechs Minuten nach Wiederaufnahme lagen sie bereits mit zehn Toren vorne (21:11) und der TV Solothurn musste aufpassen, nicht wieder eine massive Klatsche zu kassieren. In der Folge konnten sich die Ambassadoren etwas fangen und den Rückstand bei acht Längen Differenz halten. Mehr liessen die überzeugend auftretenden Romands aber nicht mehr zu.
Es ist aus Sicht des TV Solothurn schon frustrierend – und gleichermassen erstaunlich – wie die Leistungen im gleichen Sport, in der gleichen Liga und teils sogar gegen die gleichen Teams variieren. Vor wenigen Wochen dominierten die Aarestädter eben jenes Nyon noch, auswärts in deren Halle, und warf sie aus dem Cup. Eine Woche später ging man gegen den Zweitliga-Aufsteiger Nyon La Côte mit elf Toren unter, nur um dann wieder eine Woche später den NLB-Absteiger und Ligafavoriten Birsfelden zu besiegen. Und nun wieder eine deutliche Niederlage gegen die SG Nyon. Dem TVS bleiben bis Ende Jahr noch drei Partien, alle auswärts. Es bleibt zu hoffen, dass die Solothurner in diesen schwierigen Affichen gegen Lausanne/Cugy, WEST Crissier und Möhlin/Magden wieder ihr besseres Gesicht zeigen können.
Foto: Urs Trösch
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