Glanzleistung gegen das Schlusslicht
- tvsolothurn
- vor 3 Tagen
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Der TV Solothurn schoss sich gegen Wacker Thun 2 / Steffisburg den Frust von der Seele. Das Heimteam überfuhr das Liga-Schlusslicht gleich mit 33:15. Sowohl in der Deckung, wie auch vorne im Angriff, zeigten sich die Solothurner fast über die gesamte Spieldauer enorm stark.
Gaudenz Oetterli
Vor dem Spiel stellte sich manchem Solothurner Fan die Frage, ob sich der TVS wie vor Wochenfrist in Herzogenbuchsee gegen ein punkteloses Team wieder abmüht oder ob er es endlich schafft, sein ganzes Potenzial abzurufen. In den Startminuten schien es so, als müsste sich das Heimpublikum auf einen weiteren Krampf einstellen. Zwar ging Solothurn rasch mit 1:0 und 2:1 in Führung, doch nach gut fünf Minuten hätte es eigentlich bereits 6:1 stehen müssen. Die Gastgeber verschossen nämlich gleich vier Bälle, teilweise komplett frei vor dem gegnerischen Torhüter.
Nach wenigen Minuten löste sich der Knopf
Nach weiteren fünf Minuten des Krampfes gelang es der Truppe von Trainer Andri Tatarinoff jedoch, sich endlich abzusetzen. Hinten fischte TVS-Keeper Taro Diethelm Ball um Ball, und mit schnellen Auslösungen, oft auch mit dem direkten Gegenstosspass des Hüters, wurden die Thuner ein ums andere Mal überrannt. Mit der Steigerung der Erfolgsquote im Abschluss – bis zur Pause scheiterten die Solothurner in 25 Minuten nur noch drei Mal beim Wurf – schaffte der TVS in der Folge schnell eine grosse Distanz zum Schlusslicht. Als die Mannschaften zum Pausentee schritten, war die Vorentscheidung beim Stand von 17:7 bereits gefallen.
Der Klassenunterschied war einerseits auf die Glanzleistung der Solothurner ab der 6. Minute zurückzuführen. Andererseits trug aber auch die Schwäche der Berner Oberländer ihren Teil dazu bei. Die Thuner fanden gegen die sattelfeste TVS-Deckung während des gesamten Spiels kein Mittel. Die am Ende lediglich 15 erzielten Tore sprechen eine deutliche Sprache. Die jungen Thuner, viele aus dem Kader spielen noch in der U19, scheiterten insgesamt 14 Mal an den Solothurner Schlussmännern. Dazu gesellten sich nicht weniger als 19 technische Fehler.
Auch die Jungen wussten zu überzeugen
In der zweiten Hälfte und mit dem sicheren Vorsprung von 13 Treffern (23:10) nach genau vierzig Minuten, gab TVS-Trainer Andri Tatarinoff auch seiner jungen Garde die Möglichkeit, sich in einem längeren Einsatz zu bewähren. Mit Frido Oesterlee, Khanh Phan, Lionel Rüegg und Thierry Schwägli im Tor kamen gleich vier Talente im Alter zwischen 17 und 20 Jahren aufs Feld. Oesterlee und Rüegg dankten es ihrem Trainer mit je einem Treffer, und der 17-jährige Schwägli im TVS-Gehäuse glänzte mit vier Paraden bei neun Würfen, was einer sensationellen Quote von 45 Prozent entspricht.
Die jungen Solothurner knüpften nahtlos an die Leistung der Stammspieler an und erhöhten den Vorsprung kontinuierlich, bis auf 18 Treffer Differenz. Danach hatten die Gastgeber ein Einsehen mit den gescholtenen Gästen, die mit dem 33:15-Schlussresultat ihre zweithöchste Saisonschlappe kassierten. Der TV Solothurn hingegen verschafft mit dem höchsten Sieg der aktuellen Spielzeit weiter Luft im Duell mit den Mannschaften am Tabellenende. Wacker Thun und Herzogenbuchsee bleiben weiterhin punktelos, und auch Chênois bleibt nach der Niederlage vom Wochenende gegen Aufsteiger Lyss auf seinen zwei Punkten. Wenn es den Solothurnern gelingt, den Schwung aus der Partie in die kommenden Duelle gegen WEST Crissier und Chênois mitzunehmen, könnten sie sich sogar langsam an den vorderen Teams im Mittelfeld orientieren.$
Foto: Urs Trösch





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