Mit Ach und Krach
- tvsolothurn
- 10. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
In einem würdigen Derby voller Emotionen, Härte und vor allem Spannung setzt sich der TV Solothurn am Ende knapp mit 23:21 durch. Er holt sich damit zwei wichige Punkte im Direktduell gegen den Abstieg und stösst das punktlose Herzogenbuchsee noch tiefer in die Krise.
Gaudenz Oetterli
Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. So lautet ein bekanntes Sprichwort. Und so dürfte es auf Seiten der Solothurner nach Spielschluss niemanden mehr interessieren, dass der eingefahrene Sieg ein ordentliches Geknorze über 60 Minuten war; zwei Punkte sind zwei Punkte, und wie sie am Ende zustande gekommen sind, ist weniger wichtig.
In diesem Sinne trifft das oben genannte Sprichwort nicht ganz zu. Denn geschenkt war der Gaul in Anbetracht des Spielverlaufs nicht. Die Solothurner mussten sich die zwei Punkte erkämpfen, erdauern und verdienen. Buchsi präsentierte sich vor allem in der Abwehr nämlich wesentlich besser, als es die Tabelle vor der Partie hätte erahnen lassen. Mit über 35 Gegentoren im Schnitt stellten die Oberaargauer vor dem Anpfiff die schwächste Defensivreihe der Liga.
Der TVS mit grosser Mühe im Angriff
Zu Beginn des Spiels war davon aber nichts zu merken, im Gegenteil: Solothurn scheiterte reihenweise am starken Buchsi-Keeper Wiktor Kornak und auch sonst provozierten die Oberaargauer mehrere technische Fehler beim TVS. Mit schnellem Konterspiel waren es ebenfalls die Berner, die Akzente setzten. Laufend bauten sie ihren Vorsprung aus und führten nach zwölf Minuten bereits mit 6:2.
Die Ambassadoren ihrerseits bekundeten gegen die schwächste Abwehr der Liga enorme Mühe, zum Erfolg zu kommen. Nach knapp zwanzig Minuten hatten sie erst drei Treffer erzielt, aber bereits vier Zweiminuten-Strafen kassiert. Die Köpfe der zahlreich mitgereisten TVS-Fans versanken zu diesem Zeitpunkt schon langsam in den Händen, drohte ob des Gezeigten doch bereits weiteres Ungemach in Form einer empfindlichen Niederlage gegen ein Team am Tabellenende.
Der Schwung von vor dem Seitenwechsel bleibt in der Garderobe
Doch die Grosswetterlage sollte sich für die Solothurner Anhängerschaft in der Folge rasch ändern. Plötzlich brachte sich Buchsi nämlich in Probleme, mit zwei aufeinanderfolgenden Zweiminutenstrafen. Die fast vier Minuten Überzahl nutzte der TV Solothurn zum Anschluss. Als die beidseitig sehr kleinlich entscheidenden Schiedsrichter bis zur Pause zwei weitere Strafen gegen das Heimteam aussprachen, war das Strafenkonto mit 4:4 komplett und die Partie mit 11:10 nahezu wieder ausgeglichen.
Das Momentum, das die Aarestädter mit der kurzen Aufholjagd vor der Pause aufbauten, verpuffte mit dem Pausentee jedoch wieder. Zwar gingen sie nachdem Seitenwechsel kurz in Führung und hielten Buchsi während über sechs Minuten ohne Treffer, sogar während zwei Minuten in Unterzahl. Aber die eigene Offensive darbte ähnlich der gegnerischen ebenfalls vor sich hin. Und erneut konnten die Oberaargauer in Führung gehen und vorlegen, wenn auch jeweils nur knapp mit einem Tor.
Die Wende kurz vor Schluss
Ganze zwanzig Minuten wechselten sich die Torerfolge ab. Die Berner legten ein Tor vor, die Solothurner glichen wieder aus. Seit der 29. Minute konnte sich keines der beiden Teams mit mehr als einem Treffer Unterschied absetzen und das Spiel wurde dem Prädikat «Derby» mehr als gerecht.
In der alles entscheidenden Schlussphase gelang es Solothurn rund acht Minuten vor dem Ende, die Führung an sich zu reissen. Das Heimteam hingegen leistete sich gleich mehrere Fehler und verspielte drei Chancen zum Ausgleich. Dennoch konnte sich der TVS in ebenso vielen Angriffen nicht absetzen. Erst drei Minuten vor Schluss erzielte Régis Laville die befreiende Zweitore-Führung (20:22) für die Ambassadoren. Mit je noch einem Tor knorzten sich die Mannschaften zum Schlusspfiff und Solothurn sicherte sich die zwei wichtigen Punkte. In der Tabelle klettert der TVS damit auf Rang acht, vorbei am Aufsteiger PSG Lyss.
Foto: Urs Trösch





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