Die Siegesserie des TV Solothurn geht munter weiter. Dank eines 35:26-Erfolgs auswärts bei der SG Wahlen Laufen erreichen die Aarestädter den Sechszehntel-Final des Schweizer Cups. Schlag auf Schlag geht es am Dienstag gegen Pratteln bereits in der Meisterschaft weiter.
Gaudenz Oetterli
Fast eine Halbzeit lang verkaufte der Zweitligist Wahlen Laufen seine Haut teuer und forderte den TVS auf Augenhöhe. Dies sorgte für eine unterhaltsame Partie und nährte beim ein oder anderen Baselländer sicherlich die Hoffnung, dass gegen die Mannen vom Jurasüdfuss etwas möglich sei. Nach standesgemässem Beginn und 2:0-Führung mussten die Gäste feststellen, dass sich die Einheimischen auf keinen Fall ohne Widerstand ergeben würden. Schnell glichen diese das Skore aus und gingen nach ein paar Fehlern der Solothurner ihrerseits in Front, in der 10. Minute sogar mit zwei Treffern Vorsprung. Nach einer kürzeren torlosen Phase stand es auch nach gut 14 Minuten noch 8:7 für das unterklassige Heimteam. Es sollte jedoch die letzte Führung sein, die Wahlen Laufen an diesem Abend innehatte.
Junge erhalten Einsatzzeit
Je länger die Partie dauerte, desto mehr zeigten sich die spielerischen Unterschiede. Solothurn drückte aufs Tempo und erzielte mit dem schnellen Anspiel einfach Tore. Wahlen Laufen hingegen musste viel Aufwand mit ihren Angriffen betreiben, um selbst zu Erfolgen zu kommen. Das kostet Energie und ab der 20. Minute zeigten sich bereits die Konditionsunterschiede der beiden Teams. Dies ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass der TVS das breitere und ausgeglichenere Kader aufweist und somit ohne Qualitätsverlust wechseln konnte. Zur Halbzeit lagen die Ambassadoren dann bereits 17:13 in Führung.
In diesem Takt ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter. Solothurn erhöhte die Differenz stetig und das gab Trainer Andri Tatarinoff die Gelegenheit, den jungen Talenten einige Minuten Einsatzzeit in der ersten Mannschaft zu ermöglichen. Während die meisten von ihnen bereits im «Eis» zum Einsatz kamen, feierte der 17-jährige Fynn Jäggi sein Debüt. Der Flügelspieler erzielte bei seinem ersten Einsatz seinen ersten Treffer und konnte sich am Ende sowohl über einen persönlichen Erfolg, wie auch über den 35:26-Sieg seines Teams freuen.
Die Reise geht wieder ins Baselland
Dieses war der vierte Streich, doch der fünfte folgt sogleich. Bei Wilhelm Buschs Max und Moritz wäre Wahlen Laufen der arme Lehrer Lämpel gewesen, dessen Pfeife im Pulverblitz explodiert. Somit wäre nun Onkel Fritz an der Reihe, der mit Maikäfern geärgert wird. Oder im Fall des TV Solothurn nun eben der TV Pratteln, den man mit Handbällen ins Bockshorn jagen will.
Nicht unweit vom letzten Spielort in Laufen entfernt peilt Andri Tatarinoff mit seinen Jungs den nächsten Sieg an. Abgesehen von einem Testspiel vor über einem Jahr ist Pratteln aber weitgehend unbekannt. Die Baselländer sind normalerweise in einer anderen Erstliga-Gruppe eingeteilt. Dort jedoch schafften sie es letztes Jahr auf Platz zwei. In der Aufstiegsrunde scheiterten sie dann denkbar knapp, wegen nur eines Tores Differenz. Es ist also davon auszugehen, dass die Nordschweizer zu den besten Teams der Liga gehören. So wie aktuell der TV Solothurn, Spannung ist garantiert.
Foto: Tobias Zeltner (www.tobiaszeltner.ch)
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