Wieder ein bitteres Ende
- tvsolothurn
- 22. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Der TV Solothurn verliert auch sein drittes Meisterschaftsspiel. Die äusserst knappe 22:23-Niederlage gegen Lausanne-Ville/Cugy schmerzt besonders. Zwar hielt endlich die Abwehr dicht, dafür fehlte es an Toren. Die neuerliche Pleite trägt vor allem einen Namen, denjenigen des gegnerischen Torhüter Petar Todorovic.
Gaudenz Oetterli
Resigniertes Kopfschütteln, ungläubiges Lächeln. Dies war alles, was die Fans noch zu tun vermochten. Allgemeine Ratlosigkeit. Doch was hätte man auch anderes machen können als Zuschauerin oder Zuschauer in Anbetracht der unglaublichen Ereignisse auf dem Feld?
Gut 10 Minuten sind gespielt, als Fabrice Wittwer für den TV Solothurn zum Penalty schreitet. Es steht 3:7. Im Tor der Waadtländer baut sich Petar Todorovic auf. Der Pfiff ertönt, Wittwer täuscht einmal an, wirft – und Todorovic hält den Siebenmeter.
Es war bereits die neunte Parade des Keepers in diesem Spiel. Damit schraubte er seine Abwehrquote auf unfassbare 75 Prozent hoch. Es schien, als würde das Gehäuse hinter ihm in den Augen der Solothurner Angreifer auf die Grösse eines Eishockey-Tors schrumpfen. Und mit jedem abgewehrten Ball stieg auf Seite der Aarestädter die Verunsicherung.
Treffsicherheit im Pausentee
Die Quote von Todorovic sollte sich bis zum Pausenpfiff nur unmerklich verschlechtern, auf immer noch überragende 71 Prozent, was zu diesem Zeitpunkt beim Stand von 8:14 einer Anzahl von 16 Paraden entsprach. Viele Torhüter wären froh, sie könnten diese Zahl am Ende einer Partie vorweisen. Der Lausanne-Hüter erreichte diesen Wert in lediglich 30 Minuten.
So musste der TVS erneut mit einer grossen Hypothek in die zweite Halbzeit steigen. Sechs Treffer galt es wettzumachen, und dies unter der Voraussetzung, dass gerade das Toreschiessen die grosse Knacknuss war in der ersten Hälfte.
Doch wieder einmal schaffte es die Truppe von Trainer Andri Tatarinoff, nach einer schlechten Phase positiv zu überraschen. Denn nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Solothurner wie ausgewechselt. Im Abschluss gelang plötzlich alles. Kein Zögern, keine Verunsicherung mehr, sondern pure Überzeugung. Es dauerte sage und schreibe zehn Minuten in der zweiten Hälfte, bis Petar Todorovic zum ersten Mal einen Ball abwehren konnte. Und die Gastgeber konnten den Rückstand zwischenzeitlich auf drei Tore reduzieren.
Der TVS bringt sich noch einmal zurück…
Je länger die Partie dauerte, desto besser zeigten sich die Einheimischen. Die Fehlwürfe bewegten sich in einem akzeptablen Ausmass, und es war nun auch der TVS-Keeper Taro Diethelm, der seinen Farben den langsamen aber steten Anschluss ermöglichte. Die Waadtländer wurden zunehmends nervös. Sie scheiterten nicht nur mehrfach an Diethelm, sondern leisteten sich auch einige technische Fehler.
Mit noch anderthalb Minuten auf der Uhr verwandelte dann der Solothurner Adrian Trösch einen Penalty zum 22:23 und der Anschluss war endlich geschafft. Und es kam sogar noch besser: mit seiner elften Parade holte Taro Diethelm den Ball tatsächlich noch einmal in die Reihen des TVS zurück, 40 Sekunden vor dem Ende. Die optimale Restzeit für ein Timeout und einen langen Angriff bis zum Ablauf der Zeit.
…doch der Ausgleich gelingt nicht mehr
Dies war dann auch der Fall, die Matchuhr lief runter, jedoch mit dem Schönheitsfehler, dass dem TV Solothurn der so wichtige Ausgleichstreffer nicht mehr gelingen wollte. Just in diesem entscheidenden Moment konnte die sonst so produktive Solothurner Offensive keinen guten Abschluss mehr kreieren.
Nach dem Startspiel gegen Olten verlieren die Ambassadoren also bereits zum zweiten Mal mit dem bittersten aller Resultate, mit einem Treffer Unterschied. Dennoch können sie aus diesem Spiel einige positive Entwicklungen mitnehmen. Am meisten sicherlich die Tatsache, dass die Abwehr noch funktioniert und man einen Gegner auf einer geringen Anzahl Treffern halten kann. Auch der Angriff läuft weiterhin gut, die Solothurner schufen in diesem Spiel wieder viele Abschlusschancen, insgesamt 51 an der Zahl. Dass die Tatarinoff-Truppe trotzdem ohne Punkte aus diesem Spiel geht, kann für einmal an einer Person festgemacht werden: Petar Todorovic, Torhüter, 23 Paraden.
Foto: Urs Trösch





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