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Zu Gast im wilden Westen

Die Teams aus der Romandie dominieren aktuell die Erstliga-Gruppe 3. Unter den ersten fünf Teams in der Tabelle sind drei aus der Westschweiz. Der Leader WEST Crissier, die SG Nyon als Zweiter und Lausanne-Ville/Cugy, der Tabellenfünfte und nächste Gegner des TV Solothurn.


Gaudenz Oetterli


Je ein Sieg mit nur einem Treffer Differenz und somit ein ausgeglichenes Torverhältnis 51:51 Toren. So lautet die Bilanz der beiden Begegnungen zwischen dem TVS und den Lausannern in der letzten Saison. In beiden Aufeinandertreffen sicherte sich das Heimteam den Sieg. In der Hinrunde dominierten die Abwehrreihen und Solothurn war am Ende mit 22:21 erfolgreich. Auswärts in Lausanne konnten sich die Angreifer besser in Szene setzen und die Romands hatten am Ende mit 30:29 knapp die Nase vorn. Ausgeglichener könnte ein Duell in Hin- und Rückspiel kaum sein.


Aufgrund der epischen Niederlagen-Serie von sieben aufeinanderfolgenden Spielen fiel Solothurn im letzten Jahr noch knapp hinter Lausanne-Ville/Cugy zurück und beendete die Saison einen Rang schlechter (8.). In der aktuellen Spielzeit starteten die Westschweizer stark und holten aus sieben Partien vier Siege und ein Unentschieden. Mit den daraus resultierenden neun Punkten weisen die Lausanner somit drei Zähler mehr aus als der TVS, und dies bei einem Spiel weniger. Und mit diesem Punktetotal gehören die Lausanner zu den drei wilden und erfolgreichen Mannschaften aus der Romandie, welche die Liga aktuell aufmischen.


Bei voller Leistung kann der TVS jeden schlagen


Die jüngsten Erfahrungen des TV Solothurn gegen welsche Teams sind zudem nicht unbedingt die besten. Gegen Nyon La Côte vor einem Monat erhielten die Aarestädter eine 11-Tore-Klatsche und ein Spieler musste wegen eines rüden Fouls mit einem Kreuzbandriss vom Feld. Vor zwei Wochen war der andere Klub aus der gleichen Stadt, die SG Nyon, zu Gast beim TVS-Heimspiel in Oensingen. Auch dort gingen die Ambassadoren mit acht Toren Differenz unter. Es ist also höchste Zeit, dem Trend negativer Resultate gegen welsche Mannschaften ein Ende zu setzen. Das wird auswärts beileibe keine einfache Geschichte, wie die kürzlichen Erfahrungen leider zeigen.


Hoffnung machen den Solothurnern dabei aber die beiden Spiele gegen den damaligen Leader Birsfelden, den man sensationell besiegen konnte. Und das Cup-Spiel gegen das NLB-Team von GC Amicitia, das knapp mit 22:23 verloren ging und in dem nur wenig zur Sensation gefehlt hatte. Die Leistung, welche das Team von Trainer Andri Tatarinoff dort in der zweiten Halbzeit zeigte, würde in der Erstliga sicherlich reichen, um jedes Team zu besiegen.


Gegen das NLB-Team aus Zürich reichte es knapp nicht und die Niederlage wurde bei der Auslosung der nächsten Cup-Runde so richtig bitter. GC Amicitia, das sich am Ende so knapp weitergeduselt hat, erhielt nun den Schweizer Handballkrösus Kadetten Schaffhausen zugelost. Nicht auszudenken, was das für ein Handballfest geworden wäre, wenn Solothurn den Coup geschafft hätte. Es dürfte das gesamte Solothurner Team noch ordentlich wütend machen, dieses Spiel nicht mehr gedreht zu haben. Diese Wut im Bauch gilt es nun in die Meisterschaft mitzunehmen und in gute Leistungen umzumünzen. Leistungen wie gegen Birsfelden und GC Amicitia. Dass die Solothurner dazu in der Lage sind, haben sie diese Saison zur Genüge bewiesen.


Die Partie Lausanne-Ville/Cugy Handball - TV Solothurn findet statt am 23. November 2024 um 16.00 Uhr in Lausanne Bergières.


Foto: Urs Trösch


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